BALLARD, RUSS - It's Good To Be Here
Mehr über Ballard, Russ
- Genre:
- Hard Rock / Classic Rock / AOR
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- BMG Rights Management
- Release:
- 21.02.2020
- My Awakening
- Time Machine
- Kickin' The Can
- Annabel's Place
- Wasted (The Last Ride)
- Colliding
- Tidal Waves
- The First Man That Ever Danced
- The Misunderstood
- Proud Man
- New York Groove
- Since You've Been Gone
- You Can Do Magic
Leider nicht durchgehend auf dem Niveau der ersten Tracks.
Der Songwriter RUSS BALLARD schrieb Songs für KISS oder RAINBOW, für MAGNUM und SANTANA - und war in den Achtzigerjahren auch ein Star im AOR-Bereich. Mit "It's Good To Be Here" hat er ein neues Album am Start, das beim Anhören definitiv Spaß macht. Geboten wird saftig produzierter Rock. Dass die Songs eine gewisse Grundqualität hier nie unterschreiten, steht bei Ballard außer Frage. Dass die Songs auch in relativ modernem Soundgewand (denkt an neuere EUROPE-Alben) richtig gut funktionieren, darf aber durchaus überraschen. Denn seine größten Hits liefen am Rande zwischen AOR und Hard Rock in den Siebziger Jahren, seine Solo-Hits stammen aus dem klinischen Sound der Achtziger und waren da näher an STEVE WINWOOD als an erdigem, modernem Rock. Mit etwas nöligerem Sänger wäre man gar nicht weit weg von Neo-Grunge der Marke 3 DOORS DOWN oder CREED.
Dabei ist schon der Opener ein satter Hit. Auch die 'Time Machine' reißt mit, während 'Kickin' The Can' eher etwas träge vor sich hin stampft und auch leichte Blues-Noten beinhaltet. 'Annabel's Place' ist eine erstklassige Ballade, die auch gut in einen John-Hughes-Film gepasst hätte. 'Wasted (The Last Ride)' könnte auch eine entspannte Country-Nummer vom letzten BRUCE SPRINGSTEEN-Album sein. Klasse.
'Colliding' ist ein moderner Rocker, der vielen deutlich jüngeren Künstlern auch gut zu Gesicht stünde. 'Tidal Wave' hat ein beschwingtes Flair. Für mich der vielleicht schwächste Track des Albums. 'The First Man That Ever Danced' hätte in den Achzigern ganz gut funktioniert, ist aber auch etwas deplatziert. Auch der 'Proud Man' schliert eher etwas vor sich hin. Die Qualität lässt also zum Ende hin leider etwas nach. 'New York Groove' ist dann ein alter Hit, den RUSS BALLARD für HELLO geschrieben hat und mit dem auch ACE FREHLEY schon ordentlich punkten konnte. Eine gute Nummer, man versteht gut, warum das in den Charts abräumte. Sein einst 1976 geschriebenes 'Since You've Been Gone' kennt man natürlich als den RAINBOW-Radio-Kracher schlechthin. Hier wird eine fast soulige Ballade daraus gemacht. Bräuchte ich jetzt nicht. 'You Can Do Magic' war dann ein von ihm geschriebener AMERICA-Hit, und der funktioniert hier mit starkem Piano-Einsatz wirklich super. Drei Eigen-Cover hätte es jetzt aus meiner Sicht aber nicht unbedingt gebraucht.
Ganz klar: Nach den ersten sechs oder sieben Songs hätte ich diese Scheibe noch einen ganzen Punkt höher angesiedelt. Dann fällt das Niveau etwas ab, ohne dass es wirklich mies wird. Insgesamt eine spannende Scheibe, aber kein Muss.
Anspieltipps: My Awakening, Annabel's Place, You Can Do Magic.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Jonathan Walzer