BALLS GONE WILD - Stay Wild
Mehr über Balls Gone Wild
- Genre:
- Hardrock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Metalville / Rough Trade
- Release:
- 22.07.2022
- Killing One
- Hangman
- School On Fire
- Feel My Love
- Twist Of Fate
- Masked City
- Stay Wild
- Knocked Out
- Plata O Plomo
- Ready For Love
- Bride Of Satan
Auf der Überholspur.
Seit zehn Jahren gibt es nun die Kölner Rockgruppe BALLS GONE WILD. Mit neuem Schlagzeuger bringt die Band zum Jubiläum ihr neues Album "Stay Wild" heraus. Beim ersten Anhören der Scheibe schien die Sache klar: Die meisten Stücke unter vier Minuten, simpler und gutgelaunter Hauruck-Rock. Doch bei den folgenden Durchläufen entdeckte ich immer mehr Details.
Ja, "Stay Wild" enthält gutgelaunten Hauruck-Rock, den das Trio selbst "Turbo Rock" nennt, der sich mit seinen eingängigen Refrains unangestrengt anhören lässt und Spaß macht. Dennoch sollte man nicht von simpler Rockmusik sprechen. Die harte, schnelle Musik gelingt BALLS GONE WILD so gut, weil die Band mit nur einer Gitarre, Bass und Schlagzeug einen sehr dichten Sound fabriziert. Die Gitarre haut wuchtige und packende Riffs raus, und manchmal genügen Bass und Schießbude, um den Motor am Laufen zu halten. Rustikale Gangvocals tun ein übriges. Im Gegensatz zu so mancher Nachwuchsband versteht es das kölsche Dreigestirn, seine Lieder mit markanten Intros einzuleiten, häufig durch ein Riff, es kann aber auch mal eine a cappella gesungene Zeile ('Killing One'), ein Bass-Intro ('School On Fire') oder ein Einstieg mit den Drums sein (Titelstück, 'Ready For Love'). Manche Stücke haben wie weiland bei MOTÖRHEAD ein kurzes, aber eindringliches Solo, andere aber auch ein ausführlicheres, bei dem sich das Hinhören lohnt. Und zwischendurch finden sich interessante Einzelheiten wie das Bass-Solo in 'Knocked Out' oder die AC/DC-mäßigen Riffs im Mittelteil von 'Hangman'. Dass die Gruppe aber noch einen ganz besonderen Pfeil im Köcher hat, war schon beim ersten Durchlauf klar. Der über siebenminütige Schließer 'Bride Of Satan' eröffnet mit einem akustischen Intro, aber bald setzen die Riffs ein, und was man zunächst für das Outro halten könnte, entpuppt sich als Einstieg in die zweite Angriffswelle, die in sehr starken Licks kulminiert.
"Stay Wild" ist sicher nicht das Album, das gestandene Proghörer zu AC/DC-Fans bekehrt, aber eine schöne Hard-Rock-Scheibe, bei der man headbangen, Luftgitarre spielen und gleichzeitig spezielle Details heraushören kann.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Stefan Kayser