BARBARIANS - Dawn Of Brotherhood
Mehr über Barbarians
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Underground Symphony
- Release:
- 10.09.2009
- The Man Of Sorrows
- Desperate Way
- Ancient Pride
- Like A Dream
- Flames Of War
- Kurkay
- Dawn Of Brotherhood
- The Father Of Victory
- The Supreme Sword
- Last Battle
- Barbarians
Frische und in weiten Teilen überzeugende Mixtur aus stampfendem Heavy Metal und melodischem Viking Metal.
Wenn ihr euch das Cover, die Songtitel und die Klischees des ersten kompletten Studioalbums der jungen italienischen Kapelle anschaut, dann kommt euch sicher als erstes der Gedanke, dass wir es hier mit Musikern zu tun haben, die es sich mit halbernster Attitüde zwischen MANOWAR und deren Persiflage NANOWAR gemütlich gemacht haben. Doch damit liegt ihr ziemlich falsch, denn so sehr die Komposition des Artworks an eine Mischung aus "Fighting The World" und "Other Bands Play..." erinnern mag, so wenig ist das bei der Musik der Fall. Und auch das gerne bemühte Klischee vom hypermelodisch-neoklassischen Italometal wollen die Barbaren so überhaupt nicht erfüllen.
Hier fällt beim starken Opener 'Man Of Sorrows' als erstes der sehr harsche, aber gute Gesang auf, der sicher weit mehr an nordischen Viking Metal gemahnt als an Adamssche Genialität oder typisch italometallischen Heldentenor. Die Gitarren variieren recht gekonnt zwischen der unbarmherzigen AMON-AMARTH-Walze und melodischen NWoBHM- und Göteborg-Fragmenten und erzeugen eine stimmige Synthese, die weder aufgesetzt noch vorhersehbar wirkt. Auch die Leadgitarre Red Eriks ist aller Ehren wert und kann nicht nur bei 'Desperate War' glänzen. Der BARBARIANS-Soundmix fühlt sich so deutlich mehr nach traditionellem Metal als nach Death- und Black-Metal an, doch die Elemente des modernen Viking- und Pagan-Metals sind stets präsent und lassen die Band aus Piemont erstaunlich frisch wirken. Das kommt auch einem flott und dynamisch vor sich hin rockenden Song wie 'Ancient Pride' zu gute, dessen Riffing ein wenig finnisch klingt und der Band auch den Querverweis zu ENSIFERUM einbringt.
So ist "Dawn Of Brotherhood" zwar kein mit Killersongs gespickter Überflieger, der die Band von Null auf Hundert katapultieren würde, aber das Drachenboot vom Mittelmehr hat auf jeden Fall stabile Fahrt aufgenommen und weiß mit der Mehrzahl der enthaltenen Stücken zumindest zu gefallen, hier und da sogar ein wenig mitzureißen. Die härter werdenden Songs werden gegen Ende etwas monoton, doch wo sich die Band melodische Spielereien zutraut, da kann sie auch überzeugen. Für mich bleibt nach anfänglicher Skepsis eine sehr positive Überraschung und eine Band, die ich im Auge behalten werde. Wer dem Genre zugetan ist, der kann die Scheibe bei Hellion Records bestellen.
Anspieltipps: Man Of Sorrows, Desperate Ways
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle