BARONESS - Gold & Grey
Mehr über Baroness
- Genre:
- Progressive Metal / Alternative
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- Abraxan Hymns
- Release:
- 14.06.2019
- Front Toward Enemy
- I'm Already Gone
- Seasons
- Sevens
- Tourniquet
- Anchor's Lament
- Throw Me An Anchor
- I'd Do Anything
- Blankets Of Ash
- Emmett - Radiating Light
- Cold-Blooded Angels
- Crooked Mile
- Broken Halo
- Can Oscura
- Borderlines
- Assault On East Falls
- Pale Sun
Schade.
Wenn man das neueste Album "Gold & Grey" der US-Amerikaner BARONESS in den Händen hält, dann ist es zu aller erst vor allem eines: Eine Veröffentlichung mit einem unglaublich guten Artwork; vielleicht dem besten der Band. Alle wurden sie von John Baizley gestaltet, der als Sänger und Gitarrist der Band auch als Cover-Künstler für andere Combos (u.a. KVELERTAK) gearbeitet hat. Auch das Booklet ist gewohnt ansprechend mit seinen Zeichnungen gestaltet. Warum man dieses äußerliche Kunstwerk nun allerdings in einer (zu allem Überfluss auch noch qualitativ schlecht ausgeführten) Digi-Sleeve-Verpackung versenkt, bleibt ein Rätsel.
Wenn ich die CD dann in meinen Player verfrachte, ist es nicht mehr die nicht ganz perfekte Verpackung, die stört, sondern der nicht ganz perfekte Sound. Nein, nicht "nicht ganz perfekt" trifft es nicht ganz: Ich habe vielmehr ein ernstzunehmendes Problem mit der Produktion dieses Albums. Während sich beim Vorgänger "Purple" mein Kollege Stephan Voigtländer noch über den übersteuerten Sound wunderte und dies damit abtat, dass es wohl zum Plan gehöre, so haben wir es auf dieser Scheibe nun tatsächlich mit Schmerzen verursachenden produktionstechnischen Untaten zu tun. Die Instrumente sind alle so stark übersteuert, dass schon bei leiseren Passagen das Clipping in den Ohren kratzt und bei lauteren Passagen gar nur noch Brei aus den Lautsprechern tönt. Und wenn das allen Ernstes noch gewollt ist, dann muss man BARONESS und den Produzenten leider attestieren, dass sie sich in einer Sackgasse befinden. Wie man Songs, die man selbst geschrieben hat, selbst eingespielt hat, in denen Herzblut und vielleicht noch viel mehr steckt, so derart versauen kann, will mir einfach nicht in den Kopf.
Denn gute Musik ist auf "Gold & Grey" an sich allemal zu finden: 'Tourniquet' ist nicht nur musikalisch, sondern auch textlich gelungen und 'Throw Me An Anchor' könnte der Hit schlechthin sein. Könnte, denn hier findet der Soundbrei zum Schluss des Songs seinen vorläufigen Höhepunkt und lässt nicht einmal mehr unterschiedliche Instrumente erahnen. 'Broken Halo' gegen Ende der Scheibe ereilt trotz songschreiberischer Qualitäten das gleiche Schicksal.
Sollte man sich jemals dazu entscheiden, das Album in einer remasterten Version neu aufzulegen, bin ich gerne bereit, auch noch weiter auszuholen, die Musik detaillierter zu beschreiben und meine Meinung zu revidieren. Zum jetzigen Zeitpunkt bleibt mir jedoch nicht viel mehr übrig, als vom Kauf der CD oder gar der LP abzuraten: Es macht schier keine Freude, den 17 Songs auf dem fünften Album des Quartetts aus Georgia zu lauschen.
7.5 Punkte wären hier unter anderen Umständen allemal drin, denn musikalisch trifft BARONESS genau meinen Geschmack. Wirklich schade.
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Daniel Lindhorst