BARREN EARTH - Curse Of The Red River
Mehr über Barren Earth
- Genre:
- Doom / Death
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Peaceville Records / Edel
- Release:
- 02.04.2010
- Curse Of The Red River
- Our Twilight
- Forlorn Waves
- Flicker
- The Leer
- The Ritual Of Dawn
- Ere All Perish
- Cold Earth Chamber
- Deserted Morrows
Die Quadratur des Kreises? Annähernd!
Bereits mit dem Release der "Our Twilight"-EP setzten die Finnen von BARREN EARTH ein deutliches Zeichen. Die Supergroup aus dem Umfeld solcher Kultbands wie SWALLOW THE SUN und AMORPHIS mixte genau das zusammen, wozu Gruppen wie AMORPHIS in letzter Instanz nicht mehr fähig waren. Sie putzte das Ganze mit einem eleganten, sehr episch angelegten 70's-Klangteppich noch feiner heraus und kreierte schließlich das, was Dan Swanö annähernd schon mit seinem "Moontower"-Projekt als die Definition von progressivem, stimmungsvollem Death Metal formulierte - nur eben noch einen Zacken härter.
Nun folgt mit "Curse Of The Red River" das heiß erwartete Komplettwerk der Finnen. Dieses bestätigt nicht nur die großen Hoffnungen, die man in diese Scheibe gesetzt hat, sondern vermag diese sogar noch um einiges zu übertreffen. Der Full-Length-Erstling ist ein Meisterstück der brachialen Dichte und der sphärischen Todesblei-Eleganz. Insgesamt aber vor allem ein unnachahmlich brillanter Quell brutal unterlegter Prog-Rock-Sounds, die mit Hilfe ihres folkig angetouchten Melodik-Unterbaus nicht lange benötigen, um ihre Genialität fest in den Ohrmuscheln des geneigten Publikums zu etablieren.
Zunächst wählen BARREN EARTH jedoch den sperrigen Weg und schöpfen mit dem eröffnenden Titelsong einen räudigen Bastard, dessen wahre Schönheit erst später herausgekehrt wird. Brutale, typisch finnische Death-Metal-Gitarren kämpfen hier verzweifelt, am Ende aber siegreich gegen einige komplexe Arrangements an und verwehren anfangs jeglichen Zugang. Dies ändert sich jedoch schlagartig mit dem bereits bekannten Titelsong der erwähnten EP, der eine fantastische Überleitung zu den 70's-Zitaten liefert, welche die Band in 'Flicker' und sogar noch eine Spur dichter im überragenden 'The Ritual Of Dawn' bietet - selbstredend immer wieder mit dem folkigen Querverweis zu AMORPHIS' Meisterstück "Elegy"!
Derweil setzen BARREN EARTH verstärkt auf die Eindringlichkeit ihrer Gitarren, mauern mit hypnotischen Wänden in 'Ere All Perish'und konsturieren Gewaltiges im abschließenden 'Deserted Morrows'. Sie setzen aber auch schon mal auf die simple Wechselwirkung von druckvollen Riffs und süßlichen Harmonien, nachzuhören im starken 'The Leer'.
Doch im Endeffekt sind die einzelnen Bausteine fast schon irrelevant, denn - und da mag der Adelstitel in diesem Fall auch durchaus berechtigt sein - zu guter Letzt darf man im hier analysierten Beispiel gerne alte, kaiserliche Weisheiten bemühen: Was hinten rauskommt, zählt - und das ist durchweg brillant!
Anspieltipps: Our Twilight, The Ritual Of Dawn, Ere All Perish, Deserted Morrows
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes