BATTLECROSS - Pursuit Of Honor
Auch im Soundcheck: Soundcheck 07/2011
Mehr über Battlecross
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- MetalBlade (Sony)
- Release:
- 29.07.2011
- Pursuit Of Honor
- Push Pull Destroy
- Kaleb
- Deception
- Man Of Stone
- Breaking You
- Rupture
- Leech
- Better Off Dead
- Misery
- Foreshadowing
Saftiger Death'n'Thrash.
Das Quintett aus Michigan hat vor einem Jahr unter dem Titel "Push Pull Destroy" ein Album in Eigenregie veröffentlicht, welches heuer in leicht veränderter Form von Metal Blade Records offiziell veröffentlicht wird. Die Band verbindet laut Infozettel alte Traditionen des Metalgenres mit Thrash- und Death-Metal-Elementen. Im Jahr 2008 gewann man die Pole Position als "best unsigned metal band" auf Myspace. Ich bin gespannt.
Nach einem sanften Intro, sägen mir feist-garstige Thrashriffs um die Ohren, die von einer extrem harschen Rhythmusgruppe unterlegt werden. So weit, so gut. Das klingt nett. Das Klangbild ist zwar modern, aber nicht zu steril und komprimiert, dann setzt der Gesang ein und ich erschrecke mich. Kyle "Gumby" Gunther brüllt sich in allerbester Core-Manier durch die musikalisch wirklich recht ansprechenden Nummern. Das hat für meine alten Ohren so wenig Gefühl, wie meine eingeschlafenen Füße nach einer Schneidersitz-Session auf dem Schreibtischstuhl. Und leider addiert sich zu diesem, für mich nicht unerheblichen Manko dann auch noch der eine oder andere kompositorische Schuss in den Ofen hinzu. So quietschen gelegentlich böse Kopfnoten durch die Kompositionen und auch im Tempo steigert man sich ab und an mal zu sehr. Dagegen darf ich aber originelle Bassfiguren notieren und technisch versiertes Drumming. Spielen können die Burschen auf jeden Fall.
Hatte ich anfänglich noch auf ein amtliches Geballer im Stile der göttlichen "The Gathering" von TESTAMENT gehofft, so muss ich nach diversen Durchläufen leider konstatieren, dass BATTLECROSS eindeutig zu zeitgemäß – in Umgehung des Modeschimpfwortes "modern" – vorgehen. Immer, wenn das Tempo nicht zu rasant ist und man die recht amtlichen Riffs genießen kann, ist die Scheibe gut. Ich verweise auf 'Leech', in welchem die Jungs Gespür für Grooves mit Stil beweisen, in welchem sie aber auch zwischendurch das Gaspedal zu weit nach unten treten. Auch in anderen Songs wird mit treibendem Riffing angesetzt und man hat jedes Mal erneut die Hoffnung, jetzt zu einem Höhepunkt zu gelangen. Aber dann gibt es wieder eine Wasserbüffelstampede und sämtliche, bis dahin aufgebaute Energie, verpufft.
Freunde von zeitgemäßem Death'n'Thrash werden in BATTLECROSS wohl eine neue Lieblingsband finden, Hörer von eher traditionellem Geballer sollten einen Testlauf machen.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Holger Andrae