BATTLEROAR - Age Of Chaos
Mehr über Battleroar
- Genre:
- Epic Heavy Metal
- Label:
- Black Lotus / Twilight
- Release:
- 17.10.2005
- The Wanderer (feat. Mark Shelton)
- Vampire Killer
- Siegecraft
- Tower Of The Elephant
- Deep Buried Faith
- Dyvim Tvar
- Sword Of Crom
- Narsil (Reforge The Sword)
- Calm Before The Storm
- Dreams On Steel
Die "Keep It True"- und "Headbangers Open Air"-erprobten griechischen Schlachtenpoeten von BATTLEROAR schicken sich nach dem Überraschungserfolg ihres Debüts bei ihrem zweiten Streich erneut an, sich mit epischen Kompositionen, heroischen Gesängen und wahrhaftig metallischen Hymnen in die Herzen der Underground-Fans zu spielen und ich bin durchaus überzeugt, dass sie ihre Zielgruppe erreichen und glücklich machen dürften. Zum einen hat sich die Band mit dem durchaus bemerkenswerten italienischen Sänger Marco Concoreggi verstärkt, dessen Stimme mich in punkto Phrasierung und Timbre von Zeit zu Zeit an eine im Mittel deutlich tiefer gelagerte Version von Harry Conklin erinnert, natürlich ohne dessen Brillanz und eindrucksvolle Klarheit zu erreichen. Zum anderen begegnen uns auf "Age Of Chaos" diverse Gastmusiker, wovon einer in der Szene einen Namen wie Donnerhall hat: Mark Shelton von MANILLA ROAD veredelt den sehr epischen Akustik-Opener 'The Wanderer' mit seinem völlig einzigartigen Gesang und macht ihn aus der Sicht eines ROAD-Fans wie mir ganz eindeutig zum großen Highlight dieser Scheibe. Das Stück versprüht noch mehr urtypische MANILLA ROAD-Atmosphäre als der Gastauftritt der Kansaner bei DAWNRIDER, so dass Fans von Mark & Co. fast schon wegen diesem Stück allein den Kauf der BATTLEROAR-Scheibe in Erwägung ziehen sollten.
Doch auch das bandtypischere Material mit dem etatmäßigen Sänger der Truppe ist nicht von Pappe. Ausladendes, episches Material, zumeist im getragenen Midtempo dominiert allerorten. Neben den bereits erwähnten gesanglichen Parallelen erinnert mich zum Beispiel 'Vampire Killer' auch musikalisch und kompositorisch an die frühen JAG PANZER. Wiehernde Pferde und Schlachtengetümmel leiten das sehr hymnische und voluminös gesungene 'Siegecraft' ein, während bei 'Tower Of The Elefant' wieder akustische Gitarren, ein prägnanter Bass und ein schönes Lead für etwas mystischere Stimmung sorgen. Hier singt Marco ein wenig bardenartiger, was dieses Flair noch unterstreicht. Pathetische Hörnersynths veredeln das lange und sehr gut gesungene 'Dyvim Tvar' (ja, man liest im Hause BATTLEROAR auch Michael Moorcock). 'Sword Of Crom' kommt in der Melodieführung etwas folkiger rüber und lässt Marco die Möglichkeit auch mal im Mittel etwas höher zu singen, der Erzähler-Part hat hier ein bisschen was OMEN-mäßiges. Vielschichtig, mit vielen Instrumentalpassagen angereichert und dabei dennoch recht abwechslungsreich ist das fast neunminütige 'Calm Before The Storm', und der Rausschmeißer 'Dreams Of Steel' rundet das Werk mit akustischen Gitarren ab, zu denen Marco sehr angenehm und emotional singt.
Zwar ist auf "Age Of Chaos" nicht jedes Stück ein Überflieger, aber ein wirklich ansprechend hohes Niveau wird nie unterschritten und einige Stücke sind richtige kleine Underground-Perlen, die mit Sicherheit viele Anhänger des epischen Metals der Achtziger begeistern dürften. Allen voran natürlich 'The Wanderer'. Das Package ist definitiv auch aller Ehren wert, wird das im schönen Doppel-Digipack erscheinende Werk doch von einem eindrucksvollen Schlachtengemälde von Timo Würz geziert. Außerdem enthält es eine DVD mit Livemitschnitten, Interviews und sonstigem Bonusmaterial, was mir die Promo jedoch vorenthält, so dass ich es nicht beurteilen kann. Doch schon das reguläre Material sollte für Genrefans fraglos den Kauf dieser Scheibe rechtfertigen.
Anspieltipps: The Wanderer, Vampire Killer, Tower Of The Elefant
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle