BATTLEROAR - To Death And Beyond ...
Mehr über Battleroar
- Genre:
- Epic Metal
- Release:
- 20.06.2008
- The Wrathforge
- Dragonhelm
- Finis Mundi
- Metal From Hellas
- Hyrkannian Blades
- Oceans Of Pain
- Born In The 70's
- Warlord Of Mars
- Death Before Disgrace
Schon die Vorgänger des griechischen Fünfers konnte lange Zeit meine heimische Beschallungsanlage befriedigen. Insofern hatte ich ein starkes Drittwerk wohl erwartet. Was uns allerdings auf "To Death And Beyond" serviert wird, sprengt meine Erwartungshaltung bei weitem. Angefangen beim erneut hervorragend umgesetzten Coverartwork. Man weiß sofort, was einen erwartet und wird dann auch nicht enttäuscht.
Eingeleitet vom langen 'The Wrathforge', welches mit Geigenklängen im furiosen Eröffnungspart aufwartet, servieren uns die fünf Griechen eine Stunde lang allerfeinsten Epic Metal. Und dass dieser zwar meist etwas kauzig, aber nicht immer unbedingt besonders lang ausfallen muss, belegen 'Metal From Hellas' und 'Born In The 70s' (großartige Songtitel! - PK). Hierbei handelt es sich um zwei elegant galoppierende Nummern, die unwillkürlich dazu animieren, Fäuste zu schwingen. Die herrlich arrangierten doppelläufigen Gitarrenmelodien, die von treibender Rhythmik unterlegt sind, lassen einfach keine andere Wahl. Und wie es der zweite Titel schon andeutet, werden auch Elemente aus älteren Rock-Stilistiken gekonnt verarbeitet. Kauzig halt.
Das Gros der Kompositionen pegelt sich allerdings auf deutlich längeren Spielzeiten als lumpigen fünf Minuten ein. Da hätten wir das achtminütige 'Finis Mundi', welches vor allem durch seinen elegischen Mittelpart mehr als aufzufallen versteht. Wenn BATTLEROAR danach dann mit aller Macht nach vorne preschen, wird kein Headbanger ungerührt auf seinem Allerwertesten sitzen bleiben können. Noch grandioser und länger – nämlich gute zehn Minuten – entführt uns 'Oceans Of Pain' aufs metallische Schlachtfeld. Sänger Marco Concoreggi shoutet sich dermaßen überzeugend durch diese Hymne, dass ich beim ersten Durchlauf völlig sprachlos war. Und das bin ich selten. Das sonst gerne auftretende Manko einer südeuropäischen Fistelstimme, tritt bei ihm nicht auf. Auch wenn er einen exotischen Akzent nicht verleugnen kann, tönt er kraftvoll und siegessicher ins Mikro. Und diesen Akzent wollen wir ja eigentlich sogar hören, macht er doch einen nicht unerheblich Anteil am besonderen Charme dieser Band aus. Oder sehe ich da etwas falsch?
Aber ich war ja eigentlich bei den Longtracks des Albums. Und da hätten wir mit dem Abschlusskracher 'Death Before Disgrace' gleich noch einen weiteren am Start. Wobei sich diese Nummer aufgrund von deutlich variabler Rhythmik als beinahe verschachtelt – ich umgehe das böse Wort mit "P" ganz bewusst - anzuhören ist. Ich kann mich gar nicht satt hören an dem Stück. Wie geil ist das bitte? Da wechseln sich akustische Momente mit enorm(!) treibenden Passagen ab, da wird mächtig aufmarschiert, bevor die ganze Armee urplötzlich eine Formationsänderung vornimmt. Dazu mehrstimmige, mitreißende Gesänge und Melodien, die ebenso zwingend wie verzaubernd sind. Atemberaubend.
Ich hatte ja ein gutes Album erwartet, aber das hier übertrifft so ziemlich alles aus diesem Sektor seit langer Zeit. Ein authentisches Klangbild, welches nicht dünn, aber auch nicht zu modern klingt, ein Sänger, der fasziniert und Kompositionen, die fesseln und mitreißen. Ich bin begeistert!
Anspieltipps: Finis Mundi; Death Before Disgrace; Oceans Of Pain; Warlord Of Mars; Born In The 70s
- Redakteur:
- Holger Andrae