BAY LEAF - Pictures From The Realm Of The Dead
Mehr über Bay Leaf
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Eigenproduktion
- 665
- Turn The Page
- Snowman
- Metal Warriors
- Pictures From The Realm Of The Dead
- Only Once
- King For A Day
- Dancing On The Graves
- 667
- Everything's A Lie
- One Night In The Big Pyramid
- Jesus, Son Of God
Lorbeerkränze für den deutschen Untergrund!
BAY LEAF aus dem beschaulichen Pforzheim ist eine schon seit 1988 aktive Metal-Band. Das neue Werk "Pictures From The Realm Of The Dead" ist dabei zwar erst das dritte vollständige Album, aber eine so lange Zeit als eine pure, von Labels nicht sonderlich beachtete, Hobby-Band zu bestreiten, ist bemerkenswert. Originalsänger York Milchraum konnte Hobby und Beruf nach dem 2009er Live-Album "About Kings And Gods" nicht mehr unter einen Hut bringen und stieg folgerichtig in der Zwischenzeit aus. Stattdessen übernahm Gitarrist Manfred Mikonya auf dem neusten Streich die Sangesparts.
Unverändert hingegen spielen auch auf "Pictures From The Realm Of The Dead" leichte orientalische Einflüsse eine herausragende Rolle und sorgen dafür, dass sich BAY LEAF gar nicht mal so leicht mit anderen Gruppen vergleichen lässt. Die für eine Eigenproduktion sehr stark produzierte Musik des fünfblättrigen Lorbeerzweiges erinnert mich an eine krude Mischung aus den RAMONES und Teutonen-Stahl à la SACRED STEEL. Klingt komisch, ist aber großartig. Vor allem durch den Wechsel am Mikrofon und der nicht immer punktgenauen Stimme Mikonyas bekommen die zwölf Songs einen feinen Punk-Beigeschmack. Besonders herauszuschmecken ist dieser bei 'Snowman', ein Song der beispielsweise auch auf dem '89er RAMONES-Werk "Brain Drain" hätte stehen können. Sympathisch ist dann, dass der direkte Kontrast mit 'Metal Warriors' direkt im Anschluss folgt. Und so abwechlungsreich geht es weiter. Ob gnadenlos hart wie im Titeltrack, hochmelodisch ('King For A Day'), RAINBOW-episch ('One Night In The Big Pyramid') oder gar early-HELLOWEEN-thrashend ('Everything's A Lie'), dem Rock wird keine Grenze gesetzt.
Diese spürbare Begeisterung für unser aller Lieblingsmusik reißt mit! Da stört es dann auch nicht weiter, dass mir das ziemlich dudelige abschließende 'Jesus, Son Of God' etwas gegen den Strich geht, das Album mit fast 70 Minuten etwas sehr weit ausufert und manche Gesangslinie etwas schief steht. "Pictures From The Realm Of The Dead" ist eine fantastische Scheibe geworden. So kreativ ist also der deutsche Underground. Unterstützer ordern das Album für 10 € inkl. Versand bei bayleaf@t-online.de.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Marius Luehring