BEAR - III
Auch im Soundcheck: Soundcheck 04/2017
Mehr über Bear
- Genre:
- Technical Metal/Progressive Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Basick Records
- Release:
- 07.04.2017
- Blackpool
- Hounds
- Masks
- Childbreaker
- Knives Are Easy
- The Oath
- 7
- Klank
- Raw
- Construct.Constrict
- Adjust.Adapt
Scharfe Klauen, nach wie vor.
Manchmal fällt es mir schwer, diese sauber produzierte, technisch auf wahnsinnig hohem Level verortete und somit hochmoderne Krachkunst BEARs mit den Live-Eindrücken zu vereinbaren, welche die Belgier nachhaltig in meinem Oberstübchen hinterlassen haben. Auf den Brettern so wüst, animalisch, teilweise gar gefährlich unterwegs, dass dort zwar ebenfalls erschreckend punktgenau musiziert wird, mit einem halb auf der Bühne verteilten Drumset und mit Sprüngen von allem, was irgendwie erklimmbar ist, gestaltet sich all das jedoch manchmal schon etwas schwieriger.
Genau so eigenwillig, wie sich das nun alles anhört, ist dann auch die Musik auf "///", welches nur zu wunderbar die Krallen dieses Ungetüms symbolisieren. Die Basis hat sich wenig verändert, doch die Ausrichtung scheint nun etwas fokussierter auf einen dumpfen, massiven, allumfassenden Tech-Mathcore-Djent-Whatever-Metal-Sound zu sein. Fette Grooves, zahlreiche Breaks und frickelige Leads sind dabei die Basis, auf dessen der BEAR immer wieder nach dem Honigtopf in Form von Hooks, Hooks und nochmal Hooks greift. Zugebenermaßen: Es sind keine im klassischen Sinne eingängigen Refrains, aber in diese verschleierte Gesamtatmosphäre gehören sie genau auf diese Weise.
Wer sich mal quer den durch Garten hören möchte, macht das am besten mit 'Masks' (ein fetter Stampfer vor dem... ähm... Bärn, von dem es auf "///" übrigens so einige gibt), 'The Oath' (mit vielen klaren Momenten) und 'Childbreaker' (Abriss der schrägen Sorte). Ich erwische mich jedenfalls dabei, wie ich so einige Nummern schnell als Favoriten ausmachen kann, und wie quasi jeder Song einen roten Faden und tatsächlich einen ebenfalls hohen Wiedererkennungswert besitzen, so dass ich konstatieren muss, selten so einen Krach gehört zu haben, welcher derart catchy ist.
Zur ganzen Wahrheit dieser schönen Worte gehört allerdings auch, dass ich BEAR in den letzten Jahren noch ein wenig besser und spannender, womöglich außergewöhnlicher fand. Die Zielgruppe wird aber genau wie ich zu schätzen wissen, was sie an den Antwerpenern hat, und "///" entsprechend feiern. Eine wahrlich bärige Angelegenheit.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Oliver Paßgang