BEASTMAKER - Lusus Naturae
Mehr über Beastmaker
- Genre:
- Doom / Heavy Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Rise Above Records
- Release:
- 25.03.2016
- Clouds In The Sky
- Eyes Are Watching
- Arachne
- Skin Crawler
- Find The Stranger
- You Must Sin
- Burnt Offering
- Mask Of Satan
- It
- Astral Corpse
- Lusus Naturae
- The Strain
Zäher Wüstenrock mit Charakter.
Die Retrowelle hat ja im Großen und Ganzen zwei Arten von Bands hervorgebracht: Einmal die okkulten Truppen mit Orgel, Sängerin und Texten über Satan, Zahlenmystik und, in den besseren Fällen, spirituelle Praktiken. Die andere Sorte spielt zähen Hard Rock und Doom in der Tradition früher PENTAGRAM und BLACK SABBATH, vernebelt, verraucht und gleichzeitig staubtrocken, ohne Orgel und mit Texten, die sich eher im Horror-Genre bewegen. BEASTMAKER aus Fresno in Kalifornien gehört zu dieser zweiten Richtung und das Trio zockt sich auf dem Debüt "Lusus Naturae" durch ein Dutzend meist zäher, grooviger Rocksongs, die so auch bereits 1975 entstanden sein könnten.
Die Lieder sind oft schroff, der Gesang leicht nasal und nur technisch wenig ausgefeilt. Dazu gibt es verschrobene Riffs und Soli, es entsteht insgesamt der Eindruck einer Außenseiterband, irgendwo aus einem gottverlassenen Wüstennest, wie man es aus den Horrorfilmen der Zeit kennt, die auch textlich immer wieder zitiert werden. Insofern ist es BEASTMAKER durchaus gelungen, das angestrebte Feeling auf Platte einzufangen, wofür der Band zunächst einmal mein Respekt gebührt. Das Problem, sofern es denn eines ist, liegt aber natürlich darin, dass dieser Sound eher spröde und wenig hitträchtig ist, weshalb die zwölf Lieder insgesamt etwas viel sind und man die eine oder andere Länge hätte einsparen können, wenn man die Tracklist auf neun oder zehn gekürzt hätte.
Doch es gibt keine offensichtlichen Streichungskandidaten, die Lieder bewegen sich alle auf dem gleichen guten Niveau, mit ein paar Ausreißern nach oben, wie etwa 'You Must Sin' oder 'Mask Of Satan'. Spielfreude und Sound stimmen ebenfalls, alles ist warm, leicht fuzzig und eben trocken und direkt produziert, man hat zu jeder Zeit das Gefühl, dass die Musik live noch deutlich energetischer rüberkommen würde und dass die Band auf die Bühnen kleiner Clubs gehört. Auf Platte ist es nur eben so, dass ich momentan nicht zu viel dieses Stoffs am Stück genießen kann, ohne dass sich eine gewisse Ermüdung breit macht, worunter nun BEASTMAKER leidet, da mich "Lusus Naturae" nicht so packt, wie es dies noch vor ein paar Monaten vermutlich getan hätte. Dennoch sollten Fans doomigen 70er Rocks hier mal reinhören, wer FALCON, PENTAGRAM und neuere Vertreter des Sounds mag, der dürfte auch hier Freude haben, denn eigentlich ist das hier ein mehr als gutes Album.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst