BEEHLER - Messages To The Dead
Auch im Soundcheck: Soundcheck 12/2011
Mehr über Beehler
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- High Roller Records (Soulfood)
- Release:
- 09.12.2011
- Jet Black
- March Of Death
- Eternal Tormentor
- Message To The Dead
- Destitude Abuser
- In Know One We Trust
- Organized Mayhem
- Destroy
- Megalodon
- Kill The Witch
- The End Of The World
Der rote Faden fehlt! <br />
Für sein erstes Soloalbum hat sich Dan Beehler, der singende Schlagzeuger und frühere Frontmann von EXCITER, alle Zeit der Welt gelassen. Bereits 2001 und 2002 schraubte er zwei Demos unter dem Banner BEEHLER zusammen, um 2005 sein musikalisches Vorhaben wieder einzustellen. Im Jahr 2008 reaktivierte er seine Formation. Im Vorfeld der Veröffentlichung des ersten Short- ...ähm...Longplayers war der Bandchef offenbar eine ganze Weile damit beschäftigt, einen neuen Plattenvertrag schließen zu können. Mit High Roller Records hat der gute Dan nun den passenden Labelpartner gefunden, um sein 38 Minuten kurzes Scheibchen unters Volk zu bringen.
Musikalisch versucht der Kanadier mit seiner Band, den Sound der alten EXCITER zu "Violence & Force"-Zeiten (1984) mit modernerem Thrash-Riffing und einer ausgeprägten Break-Lastigkeit zu einem stimmigen Ganzen zu verschmelzen, was leider so gut wie nie glückt. Ein roter Faden fehlt dem Gros der Stücke. Die Gründe sind vielfältig. Häufig werden knallige Speed/Thrash-Riffs durch abrupte, oft unpassende Einschübe ausgebremst, sodass viele Stücke der Scheibe nicht einmal ansatzweise die Chance haben, im Gedächtnis hängen zu bleiben. Auch die Gesangsleistung des guten Dan ist ein zweischneidiges Schwert. Er pendelt zwischen hyperaktiven Schreien und teilweise ganz passablen Shouts, schwächelt aber bei den oft arg gepresst und auch häufig schräg tönenden Screams. Außerdem bedient er sich gelegentlich seines klaren Gesangs und zu allem Überfluss muss er auch noch Growls einsetzen. Facettenreichtum kann ein Pluspunkt sein. Aber nicht, wenn beim aggressiven Opener 'Jet Black' (um nur eines von vielen Stücken zu nennen) drei oder vier verschiedene Stimmlagen eingesetzt werden. die von Liedzeile zu Liedzeile kunterbunt wechseln. Außerdem raubt einem bei 'Jet Black' eine nölige Gesangspassage mit furchtbar schrägem Gesang derart den Nerv, dass der an sich gelungene Haudrauf-Eröffnungstitel im Endeffekt nur als mittelmäßiges Stück durchgeht.
Die Zerfahrenheit der Stücke zieht sich fast über das ganze Album hinweg. Ausnahmen im positiven Sinne bilden die Nummern 'March Of Death' sowie 'Eternal Tormentor', die mit viel Speed und Schmackes auf Tonträger gehämmert wurden. Das vom ersten Demo her bekannte Stück 'Destroy' knüpft am ehesten an den alten EXCITER-Sound an. Demgegenüber schnuppert der 'Destitude Abuser' - besonders in Sachen Klampfensound - gierig Aggro-Luft, ohne hier überzeugen zu können. Mit 'In Know One We Trust' und dem schläfrig uninspiriert tönenden 'Organized Mayhem' gibt wieder zwei echte Stinker zu beklagen, die ich der Kategorie "hätte eigentlich ausgemustert werden müssen" zuordne. Gerade im Anbetracht der mageren Gesamtspielzeit von nur 38 Minuten wäre ein Verzicht auch die beiden höchstens mittelprächtigen Instrumental-Stücke 'Megadolon' und 'End Of The World') ebenfalls angezeigt gewesen.
Die frühere Stammband von Dan Beehler, EXCITER, hat sich mit ihrem letzten Werk "Death Machine" sicher nicht mit Ruhm bekleckert. Dennoch sticht das vorliegende Debütalbum von BEEHLER den letzten Output von Kollege John Ricci nur in einem Punkt. Und dies ist die Produktion, die bei "Death Machine" wie ein schwach produziertes Demo klingt.
Insgesamt betrachtet hinterlässt beim mir "Messages Of The Dead" einen rundum zwiespältigen Eindruck. An alte EXCITER-Veröffentlichungen kommt dieses Werk jedenfalls zu keiner Zeit heran. Ich hatte eine deutlich stärkere Veröffentlichung von Dan Beehler erwartet. Schade!
Anspieltipps: Destroy, March Of Death, Eternal Tormentor
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Martin Loga