BEFORE THE DAWN - The Ghost
Mehr über Before The Dawn
- Genre:
- Dark Metal
- Label:
- Locomotive Music/ Soulfood
- Release:
- 26.05.2006
- Disappear
- Repentance
- Fade Away
- Scar
- Angels Tombstone
- Black Dawn
- Enemy
- Stormbringer
- Ghost Town
- ... Nowhere
Hinter der Band BEFORE THE DAWN steckt der Finne Tuomas, der diese bereits 1999 als Soloprojekt startete und im Anschluss mit kompletter Mannschaft die Scheiben "My Darkness" (2003) und "4:17 am" (2004) einspielte. Ein Jahr später erschien sogar die offizielle DVD "The First Chapter", ehe er sich aus musikalischen Gründen von seiner gesamten Band trennte. Seitdem zieht der Sänger und Gitarrist BEFORE THE DAWN wieder einsam seine Kreise und veröffentlicht nun das neue Album "The Ghost" als Soloprojekt. Rein in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln.
Der Musik indes hat das ganze Hin und Her keinen Abbruch getan, denn weiterhin regiert eine Mischung aus Dark Metal und Gothic , die geprägt ist von Tuomas' mächtiger Gitarrenwand und den tiefen Growls in den Strophen, die ein düsteres Gesamtflair entstehen lassen. Einzige Farbtupfer sind die vereinzelt gesungenen Refrainmelodien von Kollege Lars, der auch zur Live-Band des Finnen gehört. Starke Leistung.
Überrascht haben mich zunächst die sehr lauten Gitarren, die den gesamten Rest deutlich in den Hintergrund schieben. Ist nicht wirklich störend, entfacht sogar eine solide Wand, erstickt aber eben auch ab und zu Feinheiten oder Abwechslung im Keime. So treibt das Schlagzeug nicht wirklich und vor allem der Strophengesang ist derart im Hintergrund, so dass man sich schon manchmal fragen muss, ob da überhaupt jemand singt. Das ist ein ganz klarer Schwachpunkt bei BEFORE THE DAWN, obwohl Tuomas' tiefes Strophengebrüll gar nicht so schlecht ist. Da muss er sich nicht absichtlich verstecken.
Musikalisch haben diese brachialen Gitarren dann in Verbindung mit recht eindimensionalen Beats den Nachteil, dass sich auf Dauer eine gewisse Sättigung beim Hörer einstellt, die schnell zu Langeweile umschlagen kann. Und das hat die Musik eigentlich gar nicht verdient, denn auf "The Ghost" befinden sich einige gute Songs, die sogar teilweise mit fantastischen Refrains daherkommen ('Fade Away', 'Angels Tombstone', 'Black Dawn'). Auch das abschließende 'Nowhere' ist mit seinen schweren Klampfen, dem Einsatz von Akustikgitarren, super Keyboardflächen und einigen Sample-Effekten genau der richtige Abschlusssong, um die Meute in einen dunklen Abend zu entlassen. Gut, nicht immer wollen die Songs richtig zünden ('Repentance', 'Stormbringer') und die Rapeinlagen bei 'Ghost Town' hätte man sich auch getrost sparen können, aber der Gesamteindruck ist deutlich positiv.
Abschließend bleibt festzuhalten, dass hier alle Dark-Metaller auf ihre Kosten kommen und offene Deathster auch ruhig einmal ein Ohr riskieren könnten.
Anspieltipps: Fade Away, Black Dawn, Angels Tombstone
- Redakteur:
- Chris Staubach