BEHEMOTH - The Apostasy
Mehr über Behemoth
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Regain / Soulfood Music
- Release:
- 29.06.2007
- Rome 64 C.E.
- Slaying The Prophets Ov Isa
- Prometherion
- At The Left Hand Ov God
- Kriegsphilosophie
- Be Without Fear
- Arcana Hereticae
- Libertheme
- Inner Sanctum
- Pazuzu
- Christgrinding Avenue
Damals, als die Bauern noch keine Kartoffeln hatten und die Erde noch Wasser hieß, da gab es ein Album von BEHEMOTH mit Namen "Zos Kia Cultus", ein Album, das für die Band den unwiderruflichen Durchbruch bedeute, ihren Wandel von Black zu Death Metal endgültig und unzerstörbar markierte und auf ewig als unerreichbaren Schatten auf der Band aus Danzig liegt. Und auch wenn "Demigod", die letzte Scheibe vor dem aktuellen Werk, eine Menge Lob einheimste und von vielen geliebt wird, "Zos Kia Cultus" thront immer noch oben, unabdingbar und unzerstörbar. "Macht nichts", sagt sich die Band, "versuchen wir nicht mehr, mit aller Macht am Thron zu rütteln und probieren wieder was Neues." Gesagt, getan. Publikum, begrüßt das Keyboard!
Na gut, so neu ist das auch wieder nicht bei BEHEMOTH, aber so dominant auf einem Album mit Sicherheit, immerhin sieben Songs bekamen entweder Chöre oder Fremdinstrumente verpasst. Schließlich war auch "Demigod" völlig frei von allem, was nicht ein paar Saiten hatte oder Drumkit hieß. Wobei, hach, das Drumming, am liebsten würde ich davon zuerst schwärmen, aber okay, beginnen wir mit der Erneuerung um Chöre und Keyboards: Entgegen aller Erwartungen macht es sich nämlich ziemlich gut, verweicht den Sound nicht sonderlich und lässt es eher wie eine polnische Antwort auf NILE wirken, manchmal sogar ziemlich eindeutig, aber der Gewalt tut das keinen Abbruch, zumal es nicht so dermaßen häufig auftritt wie anfangs befürchtet. Dafür sorgt vor allem, und endlich kann ich ihn loben, das tobende Inferno am Schlagzeug. So schnell könnte ich nicht mal mit den Fingern tippen, wie hier die Schläge auf die Felle treffen. Und vor allem nicht so chirurgisch präzise.
Obwohl das Tempo im Vergleich zur "Demigod" runtergefahren wurde (wie gesagt, man versucht nicht mehr, "Zos Kia Cultus" zu überbieten), eine Menge Qualitätszeichen sind geblieben, so etwa die orientalische Melodei oder das übernatürliche Gekeife Nergals. Und um zu zeigen wie gut er ist, gibt es diesmal die mehr oder weniger gelungene Unterstützung Warrel Danes von NEVERMORE bei 'Inner Sanctum' zu bewundern, die aber definitiv Geschmackssache ist, da die Stimme meiner Meinung nach nicht zum Death Metal passt. Nun, zumindest die eigene Stellung hat Nergal so hervorragend positioniert.
Das schönste aber ist, und damit kommen wir zum Punkt, dass der ganze Batzen Brutalität und Hass, den man hier präsentiert bekommt, trotz allem episch, kompliziert, heftig und genial ist - alles Attribute, die vor allem ob des infernalen Dauergeballers schwer vorstellbar sind, hier aber einem fantastischen Album einen noch fantastischeren Schliff geben. Ob man nun endlich "Zos Kia Cultus" überboten hat, wird wohl eher die Prüfung der Zeit zeigen als meine Meinung, die sich diesmal damit begnügt, das Album einfach mal nur geil zu finden und zu warten, was passiert. Aber eins ist sicher: dieser Batzen glüht vor Brutalität!
Anspieltipps: Slaying The Prophets Ov Isa, Kriegsphilosophie, Inner Sanctum
- Redakteur:
- Lars Strutz