BEISSERT - The Pusher
Auch im Soundcheck: Soundcheck 05/2010
Mehr über Beissert
- Genre:
- Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Agonia Records
- Release:
- 21.05.2010
- The Pusher
- Die Dunkelheit uns mit sich nimmt
- Die fabelhafte Welt der Agonie
- Saxon:Blood:Rock
- Uphillfight Against The Sun
- Unaussprechliche Kulten
- Durch die Haare in das Kind
- Eerie Discipline
- Aal ins Gekröse
- Yggdrasil
- Bloodsworn
- Gedanke und Erinnerung
Abgedrehter Metal aus Sachsens Hauptstadt: Heavy, originell, abwechslungsreich!
Dresdener Metalbands sind ja mitunter etwas abseitig, eigenwillig und oft sehr heavy. So verhält es sich auch mit BEISSERT, die ich bisher kein bisschen auf dem Radar hatte. Dabei ist "The Pusher" bereits das zweite Album des sächsischen Quintetts und der Frontmann war früher bereits bei GORILLA MONSOON am Start, die ich auch sehr zu schätzen weiß. Daher nimmt es mich kaum Wunder, dass mir auch BEISSERTs Sound liegt. Zunächst sind es die heavy bratenden Riffs, die auffallen. Eine gewisse Louisiana-Sludge-Note lässt sich ausmachen, wozu auch der raue Gesang passt, der beim englisch betitelten Opener 'The Pusher' witzigerweise in deutscher Sprache ertönt. Der Refrain ist klarer und sehr leidenschaftlich gebrüllt, und die Leadgitarren im Soloteil überzeugen auf ganzer Linie. Ja, das ist ein Einstieg nach Maß.
Das zweite Stück, dieses Mal mit deutschem Titel und englischem Text, hat einen leichten Stoner-Rock-Touch und lässt mich hier und da an COROSSION OF CONFORMITY denken. Lässiger Groove, coole Basslinien, ein super eingängiger Refrain und hier und da ein Lead, das einen schönen 60s/70s-Touch parat hält, der auch Leuten ein Grinsen ins Gesicht zaubern sollte, die auf Bands wie PENTAGRAM (US), BURNING SAVIOURS oder FALCON abfahren. Nach einem kurzem Piano-Instrumental kommt mit 'Saxonbloodrock' die Hymne zur stilistischen Selbsteinschätzung der Band, hier und beim folgenden 'Uphill Fight...' sind mir allerdings die jeweiligen Refrains etwas zu perseverativ. Bei 'Unaussprechlichen Kvlten' entsteht rhythmisch ein deutliches Tribal-Feeling, man fühlt sich ein wenig an NEUROSIS erinnert. An anderer Stelle darf es auch mal schnell und thrashig sein, wie bei 'Aal ins Gekröse'.
Seltsam schräge und etwas albern nach WHEATUS klingen die Vocals beim punkigen Rocker 'Durch die Haare in das Kind', wobei aber doch ein sehr witziger Song daraus gebastelt wird, während 'Eerie Disciple' die Dresdener von ihrer stärksten Seite zeigt. Ein dezent epischer Touch der mich an eine Sludge-Doom-Version von BATHORY denken lässt, ist mit Sicherheit etwas nicht Alltägliches.
So bleibt ein Album, das wirklich einige tolle Songs zu bieten hat und das mir lediglich dann zu monoton wird, wenn die Refrains zu repetitiv und zäh sind. Ansonsten ist "The Pusher" ein spannendes Album mit viel Abwechslung, etlichen abgedrehten Ideen und viel Klasse im Bereich des Gesangs und der Leadgitarren.
Anspieltipps: The Pusher, Eerie Disciple, Die Dunkelheit...
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle