BELL, ERIC - Standing At A Bus Stop
Mehr über Bell, Eric
- Genre:
- Blues / Rock / Jazz
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Of The Edge Productions / Cargo Records UK
- Release:
- 01.12.2017
- Back Door Man
- Changing Room
- In Memory Of Django
- Frustation
- Golden Days
- Mystery Train
- One Day Too Early
- Pavements Paved With Gold
- Reality
- Standing At A Bus Stop
- Walking In The Park
Inspiriert, beseelt und mit Hingabe intoniert
Vor wenigen Wochen erst durfte der aus Belfast stammende Gitarrist seinen 70. Geburtstag feiern, für seine Fans und ihn gibt es dieser Tage erneut Grund zum Jubeln. Mit "Standing At A Bus Stop" liefert der THIN LIZZY-Mitgründer nämlich einmal mehr ausnahmslos gelungenes Material, das der Klientel uneingeschränkt munden wird.
Das überrascht zwar auf Grund der Klasse für die man Eric BELL seit jeher zu schätzen weiß, nicht unbedingt, hält man sich jedoch vor Augen, dass Eric erst im Februar 2016 einen Dreher in die Umlaufbahn katapultiert hat, dann doch. Schließlich muss man erst einmal die Motivation dafür aufbringen, vom Arbeitseifer und der unbändigen Inspiration ganz zu schweigen.
Kurz, vor diesem Mann muss man einfach respektvoll den Hut ziehen! Erst recht, weil all die Jahre nichts an seiner Hingabe zur Musik verändert haben und auch die Tatsache, dass Eric BELL es immer noch scheinbar locker schafft, Fremdkompositionen wie seine eigenen klingen lassen und diese dabei keineswegs zu "entfremden", spricht für den in den 80ern zur Live-Band von Bo DIDDLEY zählenden Nordiren.
Den Beweis dafür liefert er gleich zum Einstieg ins Geschehen mit einer schwermütigen Version von HOWLIN‘ WOLFs 'Back Door Man'. Während dieser Blues-Klassiker durchaus als typisch für sein Repertoire bezeichnet werden darf, überrascht die Interpretation von ELVIS‘ 'Mystery Train' umso mehr, schließlich war nicht zu erwarten, dass Eric auch seine Stimmbänder dermaßen authentisch zum Vibrieren bringen kann. Doch selbstredend weiß der gute Mann nicht bloß mit Cover-Versionen zu glänzen, auch seine eigenen Kompositionen haben es in sich.
Da Eric auch ein begnadeter Texter ist, schwingt immer wieder ein bitterböser, mitunter pechschwarzer Humor mit und eben jener passt einfach perfekt zu den Songs. Egal, ob es nachdenklich und melancholisch (wie etwa in 'Changing Room' sowie dem Titeltrack), oder doch eher beschwingt zur Sache geht wie in 'Golden Days'. Da Eric seit jeher auch eine gewisse Affinität zum Jazz hat, lassen sich nicht nur mehrfach Elemente daraus in seinem Spiel finden, in der offenkundigen Huldigung an Django REINHARDT mit dem Titel 'In Memory Of Django' beeindruckt der gute Mann obendrein mit einer unfassbaren Fingerfertigkeit.
Ein überaus respektables Teil eines scheinbar nur auf dem Papier alten Mannes!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Walter Scheurer