BELTEZ - Tod: Part 1
Mehr über Beltez
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Bret Hard Records / SAOL
- Release:
- 15.11.2013
- Das schwarze Grab
- Selbstmord
- Endzeit
- Nagelfar
- Zu den Sternen blickend
- Der Tod ist ein Meensch aus Deutschland
Hymnisch und erhaben - willkommen in den melodischen Neunzigern!
Als BELTEZ 2002 ins Leben gerufen wurde, hätte das Quartett spielerisch als Kontrapart zu der gerade aufkeimenden progressiven Welle im Black Metal funktionieren können. Irgendwo im Schatten der nordischen Hünen hätte die Band sicherlich ihr Plätzchen gefunden, um mit hymnenhaften Sounds undd epischen Melodien die Zielgruppe zu bedienen. Elf Jahre später wirkt das Material der hiesigen Truppe natürlich nicht mehr ganz so spektakulär, aber sicherlich kaum weniger hörenswert. Auf "Tod: Part 1" bemüht BELTEZ die Ruppigkeit alter Helden wie SATYRICON und kombiniert sie mit den epischen Elementen von NAGLFAR und DISSECTION. Herausgekommen ist dabei zwar über weite Strecken eine berechnende Platte, deren Pioniergeist verschwindend gering ist, aber letzten Endes auch ein Album, das die einflussreichen Helden in keinem schlechten Licht stehen lässt.
Bereits in den ersten Sekunde bricht ein kleineer Orkan herein, wenn BELTEZ mit 'Das schwarze Grab' einsteigt: starke Melodien, ein voranpreschender, packender Groove, dazu der bösartige Gitarrensound und fertig ist die erste Hymne des neuen Albums. 'Selbstmord' versucht es epischer, wird manchmal etwas zu sehr gedehnt, verdient sich dank einer feinen Hookline aber auch seine Sporen. Doch leider schwankt die Qualität in den folgenden Stücken erheblich, grade bei 'Endzeit' und dem flotten 'Nagelfar', die einfach das Spektakel vermissen lassen, das man zuvor noch erlebt hatte. Und auch das überdimensionierte 'Zu den Sternen blickend', welches in mehr als zehn Minuten zwischen Attacke und ausladender Epik pendelt, wirkt manchmal zu gezwungen und aus dem Fluss gerissen, als dass hier beeindruckende Reaktionen sofort gerechtfertigt wären.
Erst mit dem rockig intonierten, außergewöhnlichen SLIME-Cover 'Der Tod ist ein Meister aus Deutschland' bekommt die Musik von BELTEZ wieder einen großen Teil ihres Charmes zurück, muss zu diesem Zeitpunkt aber schon verkraften, dass zumindest ein Drittel des Albums nicht vollends überzeugt. Unterm Strich geht das natürlich immer noch in Ordnung, aber unter mehreren Gesichtspunkten hätte man von BELTEZ respektive "Tod: Part 1" mehr erwarten dürfen. Einerseits nämlich hat die Band eine halbe Ewigkeit für den Feinschliff dieser Platte ins Land ziehen lassen, und andererseits ist es einfach hart, so viel Potenzial mancherorts ungenutzt zu sehen und zu hören.
Anspieltipps: Das schwarze Grab, Der Tod ist ein Mensch aus Deutschland
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes