BENEATH - Antidote
Mehr über Beneath
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Vengeance I Breath
- Reasons Undefined
- Blissfully Numb
- Harvest Of Mankind
- Fear Vs Hate
- In The Shadow Of The Beast
- Everything Ends
- Killed In The Womb
- The Antidote
Ausufernder Prog-Thrash.
Nach zwanzig Jahren haben die Schweden ihr Debüt eingetütet, das aber auch bereits als Ein-Album-Projekt wohl wieder sein Ende gefunden hat. Was für die Skandinavier eine großartige Erfahrung war, ist für den Hörer ein anstrengendes und manchmal durchwachsenes Vergnügen. Zwar ist der Sound druckvoll und die Kompositionen sind auch weitgehend stark, nur fehlt dem Album ein roter Faden. Ob das damit zusammenhängen kann, dass eben zwanzig Jahre ins Land gegangen sind, bis "Antidote" endlich das Licht der Welt erblickte?
Die Schweden von BENEATH bezeichnen sich selbst als Thrash Metal Band, aber ich denke nicht, dass sie sich wehren werden, wenn ich ihnen auch Death Metal Einflüsse andichte, die ihnen im übrigen ganz ordentlich zu Gesicht stehen. Dazu gesellen sich aber auch noch akustische Gitarren, und fertig ist eine Melange, deren zahlreiche Zutaten nicht mehr so einfach zu unterscheiden sind. Leider aber auch nicht durchgehend zu einem eigenen Stil vermischt worden sind.
Tatsächlich stammen einige der Songs von den früheren fünf Demos der Band, nämlich 'Vengeance I Breathe' und 'Everything Ends' von "Everything Ends" aus dem Jahr 1999, 'Killed In The Womb' vom 2000er "Demon Seed" und 'Reasons Undefined' war 2002 bereits auf "Time Hysteria" zu hören. Das dürfte auch der Grund für eine gewisse stilistische Achterbahnfahrt sein, die "Antidote" nicht verleugnen kann. Die Band hat sich verändert und hat mit der Zeit verschiedene musikalische Einflüsse in ihre Kompositionen aufgenommen, die nun dafür sorgen, dass ihr Album nicht aus einem Guss klingen kann.
Trotzdem schaffen sie es, mit starken Riffs und flottem Tempo einige wirkliche Granaten abzufeuern und sich als Brüder im Geiste den großen Bay Area Thrashern zu nähern, als da wären frühe METALLICA, wie in 'Everything Ends' und vor allem EXODUS, aber auch ein bisschen ARTILLERY, wie in 'In The Shadow Of The Beast' und gelegentlich erinnern sie mich ein wenig an ihre alten Landsleute von MIDAS TOUCH. Lange Riffmonster, von denen auf "Antidote" immerhin zwei Stück die zehn Minuten knacken, stehen neben knackigen Thrashern wie 'Vengeance I Breathe' oder dem genannten 'In The Shadow Of The Beast'. Dass man damit dreißig Jahre zu spät kommt, um einen Originalitätspreis zu gewinnen, ist zwar richtig, aber dennoch machen einige Songs gehörig Spaß.
Wenn man also außer Acht lässt, dass ihr Werk als Ganzes nur bedingt funktioniert, und man sich auf einzelne Songs konzentriert, dann haben die Schweden hier durchaus einige Perlen eingezimmert. Ob man meint, dass sie aus manchen der überlangen Songs lieber jeweils mehrere knackige, einzelne hätten machen sollen, oder nicht, ist Geschmackssache.
Ich stelle jedenfalls fest, dass nach einigen Umdrehungen gerade die längeren Songs wachsen. Vielleicht solltet ihr das auch mal versuchen, ich glaube nämlich, dass in "Antidote" durchaus noch Einiges zu entdecken ist. Wer entdeckt mit?
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger