BETONTOD - Traum von Freiheit
Mehr über Betontod
- Genre:
- Punkrock/Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Sony Music
- Release:
- 27.02.2015
- Traum von Freiheit
- Mein letzter Tag
- Ich bereue nichts
- Für immer
- Flügel aus Stahl
- Geschichte
- Nur für eine Nacht
- Ihr könnt mich
- Kämpferherz
- Alles was ich wollte
- Legion der Verdammten
- Nach all den Jahren
Sehen. Kaufen. Hören. Genießen – wieder und wieder!
Im Gegensatz zu den Jungs von BETONTOD muss ich nicht erst von Freiheit träumen. Mir steht es sowas von frei über das siebte Album der fünf Rheinberger zu sagen, schreiben und denken was ich nur will - aber sowas von! Ein Hoch auf die Pressefreiheit.
Das werde ich auch nur zu gerne ausnützen, aber diese Freiheit ist leider extrem eindimensional. Schon vorab, mit dem Release des Titelstücks 'Traum von Freitheit' als Video, hat es sich bereits abgezeichnet und dann kurze Zeit später bei den restlichen 11 Stücken bestätigt – Einbahnstraße! Ein dutzend Mal wird nicht einfach nur ganz, ganz großes Kino serviert, sondern regelrecht zelebriert.
Hat man vielleicht noch im Vorfeld vermutet, dass der stetig wachsende Erfolg und eine weitere Professionalisierung des Bandumfelds (neues Management plus neues Label) der Band vielleicht nicht gut tut oder man gar weichgespülte Belanglosigkeiten serviert bekommt, der muss sich beim aktuellen Silberling sehr schnell eines Besseren belehren lassen. Was der Band schon früher gut gelang, klappt jetzt noch besser bzw. wurde auf ein Höchstmaß gesteigert – da hat man echt Angst und fragt sich, wie soll das auf der nächsten Scheibe noch besser werden? Jeder Refrain ein Volltreffer, der sich unwiderruflich im Gehör festzementiert, ohne dabei auch nur im Ansatz abgenutzt oder belanglos zu klingen. Hier nicht mitzusingen ist fast unmöglich.
Wer als Metalhead bisher immer so seine Berührungsängste wegen der offensichtlichen BETONTOD'schen-Punkrock-Attitüde hatte und sich dadurch vielleicht abschrecken ließ, dem sei versichert, hier und heute wird härter und metallischer gerockt als auf den meisten halbgaren aktuellen Hartwurstscheibletten – Songs wie z.B. 'Flügel aus Stahl' oder 'Ihr könnt mich', um nur zwei von vielen exemplarisch zu nennen, stellen dies eindrucksvoll unter Beweis. On top: exzellente Texte mit einer ordentlichen Portion Pathos und noch mehr Inhalt ohne dabei pathetisch und oberlehrerhaft zu wirken. Man spürt einfach, dass sich hier jemand sehr viel Gedanken gemacht hat und auf hohle Phrasen verzichtet wurde. Etwas überrascht bin ich allerdings von der Tatsache, dass auf "Traum von Freiheit" zum ersten Mal überhaupt kein Song zu finden ist, dessen Thematik sich über die ganze Schaffensperiode der Band gezogen hat. Stücke wie 'König Alkohol', 'Glück auf' oder 'Hömmasammawommanomma' sind zweifellos alkoholgeschwängerte Klassiker – kaum vorzustellen, dass hierzu schon alle Gläser geleert bzw. alle Exzesse ausreichend besungen sind. War echt gespannt, was die Band hier wieder süffiges aus dem Hut zaubert. Tja, Pech gehabt.
Man könnte jetzt noch viel über die Scheibe philosophieren, aber das hält letztlich nur davon ab, sich wieder und wieder dieses Meisterwerk einer Band zu gönnen, die es wie kaum eine andere verdient hat, so richtig amtlich durchzustarten. Meine Empfehlung:
Träumt und lest nicht länger von einem "Traum von Freiheit", sondern legt euch die Scheibe am 27.02. zu, damit ihr für die kommende Warm-Up-Tour im März zusammen mit ZAUNPFAHL und die kommenden Sommer-Festivals warmgesungen seid, bevor es im Herbst auf die richtig große Tour geht. Bereuen wird den Kauf unter Garantie niemand. Versprochen! Besser kann man eingängigen metalgeschwängerten Punk Rock einfach nicht machen. Punkt. Aus. Amen!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Oliver Kast