BEYOND FORGIVENESS - The Great Wall
Mehr über Beyond Forgiveness
- Genre:
- Symphonic Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 03.11.2017
- End Of Time
- The Great Wall
- Sanctuary
- Imprisoned
- Interlude
- Moment Of Truth
- Never Before
- Dream Before I Sleep
- I Will Fight Till The End
- Every Breath
Viel Potenzial, aber wenig Eigenes.
Talia Holt ist eine wirklich bezaubernde Sängerin und vielleicht eine der wichtigsten Neuentdeckungen in der Female-Fronted-Szene. Die Frontdame der amerikanischen Symphonic-Metaller von BEYOND FORGIVENESS glänzt auf dem ersten Full-Length-Release ihrer Truppe mit einer erstklassigen Performance, die sowohl in den hohen Tonlagen ihrer Arien als auch in den etwas seltener geforderten Shouting-Sequenzen völlig souverän über die Ziellinie geht. Doch was machen ihre Kollegen?
Leider kann sich BEYOND FORGIVENESS kompositorisch kaum von der Konkurrenz abgrenzen und bringt auf "The Great Wall" vorwiegend bekannte Zitate mit mächtig theatralischem Background. Die Beauty-vs-Beast-Passagen sind ebenso fest etabliert wie die typischen, epischen Strukturen, die zwar von einigen angenehmen Melodien getragen werden, abgesehen von der starken Stimme aber keine weiteren Alleinstellungsmerkmale mitbringen, die man sofort als Eigenanteil dieser Band identifizieren könnte. Und je weiter man vordringt, desto stärker ist auch der Gedanke ausgeprägt, das alles schon unzählige Male gehört zu haben, obschon der qualitative Anspruch an den eigenen Sound bei der Truppe aus Colorado höher ist als beim Gros der Konkurrenz.
Und trotzdem wäre es nun an BEYOND FORGIVENESS, eigenständige Merkmale herauszuarbeiten und sich aus dem Teufelskreis zu befreien, der in keinem Genre so gnadenlos ist wie im symphonischen Metal. Der Grund: Viel zu viele Plagiate kreuzen die Szenerie und sorgen für haufenweise nervenaufreibenden Releases. Talia und ihr Team sollten dieser Spirale schnellstens entfliehen, denn man spürt, dass hinter dieser Band mehr steckt, als der erste Eindruck hergibt. "The Great Wall" ist auch kein schlechtes Album; nur mit der Eigenständigkeit, da hapert es doch nocht sehr.
Anspieltipps: Dream Before I Sleep, Every Breath
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes