BEYOND TWILIGHT - For The Love Of Art And The Making
Mehr über Beyond Twilight
- Genre:
- Progressive Metal
- Label:
- Massacre / Soulfood
- Release:
- 21.04.2006
- For The Love Of Art And The Making Part 1-43
Es ist irgendwie komisch. Ich muss gerade eine Platte rezensieren, die im Grunde keine Lieder enthält. Oder wieder doch. Solch ein CD-Konzept gab es wohl noch nie. Aber wovon redet der Daniel denn da? Okay, okay. Ich erklär's euch doch! "For The Love Of Art And The Making" ist nämlich in 43 Musikschnippsel zerstückelt. Ein Track dauert mal 9 Sekunden, mal 'ne knappe Minute, dann auch mal fast drei Minuten und dann ist ein anderer Track schon nach 20 Sekunden am Ende. Komisch irgendwie, aber das hatten wir ja schon. Mal besteht ein Brocken aus einem Gitarrensoli, Double-Bass-Einlagen, Sampling-Spielereien mit und ohne Chören, und auch mal alles oder teilweise zusammen, verpackt von der tollen Stimme des Frontmanns Björn Jansson. Desweiteren sind Finn Zieler (Keyboards), Anders Exo Kragh (Gitarre), Anders Devillian Lindgrén (Bass), Jacob Hansen (Gitarre) und Tomas Fredén (Schlagzeug) mit an Board. Laut Band kann man die Teilchen in beliebiger Reihenfolge abspielen lassen (Shuffle and Repeat), jedesmal soll etwas halbwegs hörbares dabei herauskommen. Oft klappt das, manchmal aber auch nicht. Das wäre bei den mathematischen Möglichkeiten aber eine kaum durchführbare Arbeit. Soweit zu den Fakten, aber wie bewertet man so eine Platte?
Echt schwierige Frage. Zu "For The Love..." habe ich schon diverse Meinungen gehört, welche sich in zwei Lager aufsplitten: Auf der einen Seite empfinden die Hörer dieses Machwerk als neuartig, innovativ, künstlerisch wertvoll und einzigartig. Zudem soll dieses Album den entscheidenden Vorteil zu EVERGREY aus Schweden bringen, hinter denen man in den vorherigen Jahren mit den letzten Alben "The Devil's Hall Of Fame" (2001) und "Section X" (2005) hintergehumpelt ist. Es sei ein sehr tiefgehendes Album und beim ersten Mal auch nicht wirklich zu verstehen. Man muss BEYOND TWILIGHT mit ihren neusten künstlerischen Ergüssen ein paar Umdrehungen im CD-Player geben. Das meint das Sextett ebenfalls: "It is a great joy musically for us all to release this album and it pleases us personally in many ways. This album is most and foreall for our fans and for ourselves. It is not exactly something for easy-listeners - it is deep, very deep. You will have to give quite a few spins in the CD player to get the unterstanding of the depths of this unique album."
Auf der anderen Seite befinden sich die Verfechter dieser Idee. Diese meinen nämlich, "For The Love Of..." sei zu kompliziert, unpräzise, konfus, verwirrend und unstrukturiert. Eine Verbindung soll es nach mehrmaligem Hören ebenfalls nicht geben. Echte Perlen kann man hier sowieso nicht herauspicken, Anspieltipps darf man auch nicht geben und seinen Lieblingssong vom Album ist ebenfalls unmöglich auf seinen MP3-Player zu ziehen. Zumindest letztere Argumentationen stehen außer Frage, da man - wie schon gesagt - kein einzelnes "normales" Lied wiederfinden wird. Wie man allerdings über dieses Konzept, die Idee und dessen Gehalt denkt, sollte jeder selbst für sich entscheiden. Eine echte Kaufentscheidung muss also jeder seinen Teil fällen. Moderne, musikalische Kunst oder nervige, verwirrende Möchtegern-Besonderheit? Das ist hier die Frage!
Anspieltipps: Nicht möglich.
- Redakteur:
- Daniel Schmidt