BHAYANAK MAUT - Man
Mehr über Bhayanak Maut
- Genre:
- Deathcore / Extreme Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 31.10.2014
- I Am Man
- All Glory To The Beard
- Genosis
- Stage 1: Trema
- Perfecting The Suture
- It Knows
- Bhayanak Maut
- Stage 2: Apophany
- Now, Creation. Forever, Destruction.
- Stage 3: Anastrophy
- XOXOXO
- For Science
- Princest
- Stage 4: Consolidation
- Iku
- Light Shall Conquer
- Stage 5: Residumm
Die Maut kommt doch. Volle Fahrt voraus.
Eine wirklich fähige Extreme-Metal-Band mit einem kurzweiligen 90-Minuten-Album haben wir hier. Und einem 116-seitigem Booklet in Buchform. Wo kommen die her? Ah, aus Indien. Moment mal, Indien?
Das Sextett aus Mumbai ist außerhalb seiner Landesgrenzen noch ein unbeschriebenes Blatt, obwohl man bereits 2011 auf dem Inferno Metal Festival in Oslo auftrat. Doch ist "Man" auch ohne Exotenbonus eine gelungene Scheibe, zumal der "indische" Einfluss musikalisch ohnehin kaum herauszuhören ist. Die Band tobt sich vor allem in Deathcore-Gefilden aus, die nur kurz von ein paar melodischen Zwischenspielen unterbrochen werden und ansonsten vor allem mit einer großen Portion Riffgewitter, aggressivem Gebrülle und wuchtigem Geknatter überzeugen. Einige Songs werden durch Sprachsamples oder kurze Intros eröffnet - immer noch ein recht nettes Mittel ruppiges Geknüppel wirkungsvoll einzuleiten. Dabei ist es musikalisch jederzeit gehobener Durchschnitt, den uns BHAYANAK MAUT hier auftischt.
Ungwöhnlich für ein Extreme-Metal-Album (welches in Eigenregie und bislang lediglich digital erschien) ist die Tatsache, dass es auf anderthalb Stunden ausgewalzt wird (inkl. Stille vor dem Hidden Track). Da braucht man natürlich einen langen Atem, auch um der Story zu folgen. Diese entspinnt sich im 116-seitigen, aufwändig gestalteten Booklet anhand von zusätzlichen Texten bzw. Kurzgeschichten, Bildern und den komplett aufgeführten Songlyrics. Harter Tobak, so viel sei vorweg genommen. Mein Fall ist es indes nicht. Ganz im Gegensatz zur Musik. Die Songs sind abwechslungsreich komponiert und durchaus technisch anspruchsvoll intoniert, stilistisch wird auch in benachbarten Genres wie Thrash Metal, Grindcore und Melodic Death gewildert. Die Vocals als auch die Gitarrenriffs und -melodien fallen prägnant genug aus, um neben einem ordentlichen Maß an Brutalität dennoch so einiges mehr zu bieten. Dies ist nicht einfach ein stumpfer, eintöniger Soundbrei wie bei so vielen Genrekollegen, sondern die Songs bleiben auch über den ersten Hör hinaus hängen und verpassen dem Hörer zudem noch einen amtlichen Tritt in die Weichteile.
In Indien ist BHAYANAK MAUT inzwischen ein gewichtiger Name im Extreme Metal und durfte bereits für Bands wie AMON AMARTH, FEAR FACTORY, SATYRICON, LAMB OF GOD, ENSLAVED und TEXTURES bei deren örtlichen Konzerten eröffnen. Auf "Man", dem dritten Album der Band, wird guter extremer Metal mit ebenso extremer Story serviert. Durchaus hörens- und entdeckenswert, diese Inder.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer