BHLEG - Fäghring
Auch im Soundcheck: Soundcheck 03/2022
Mehr über Bhleg
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Nordvis Produktion
- Release:
- 01.04.2022
- Vårdträdet
- Grönskande Gryning
- Alyr I Blom
- Befruktad Jord
- Solvigd
- Frö
- Fagna Sumrí
Ein Album Wie eine Waldwanderung<br />
Black Metal ist ja nicht unbedingt meine liebste metallische Spielart, aber immer wieder mal stolpere ich über ein Album, das mich völlig überrollt und eine Menge Spaß macht. BHLEG mit "Fäghring" ist dies nun mal wieder gelungen und ich bin nun hier, um euch zu erzählen, warum ihr den Schweden auch mal eine Chance geben solltet.
Fangen wir also an: BHLEG spielt sehr folk-lastigen Black Metal, was sicher ein wichtiger Grund ist, warum mir die Platte so gut gefällt. Denn ich habe schon immer eine Schwäche für Folk gehabt, Acid Folk der 60er und 70er, Folk Metal wie SKYCLAD oder auch MANEGARM und so weiter und natürlich die frühen Werke von ULVER. Letztere sind dann wohl auch eine der besten Referenzen für das, was euch auf "Fäghring" erwartet. Ausladender Black Metal, nicht zu überproduziert aber auch nicht bewusst roh und rumpelig, mit ausladenden Akustikpassagen und clever eingesetztem Klargesang. Der Fokus liegt klar auf der erzeugten Atmosphäre, die Songs haben meist Überlänge und die ruhigeren Passagen werden durch zahlreiche Natursamples untermalt. Wenn es dann mal metallisch wird, gibt es neben einem wunderbar natürlich klingendem Schlagzeug stets eingängige Gitarrenleads, die die folkloristischen Themen weiterspinnen.
Vom kurzen Intro 'Vårdträdet' an wird man auf eine Reise durch den Norden mitgenommen, der trotz der harschen Seiten des Black Metals in unerwartet vielen Klangfarben erstrahlt. Abwechslungsreicher männlicher und weiblicher Gesang, gerne auch mehrstimmig, lange, mäandernde Songstrukturen und ein generell reduziertes Klangbild, das auf allzu viele Keyboards und Orchestrierungen zu Gunsten einiger traditioneller Instrumente verzichtet, das alles macht "Fäghring" zu einer beinahe meditativen Angelegenheit für mich, ein Album, in dem ich immer wieder versinke, die Zeit vergesse und mich nach ganzen Reihe Lieder um die 10-Minuten-Marke beim rein akustischen Abschluss 'Fagna Sumrí' jedes Mal wundere, dass sie bereits wieder vorrüber ist. Hilft ja nix, da muss ich wohl nochmal von vorne anfangen.
Also nochmal deutlich: Wer frühe ULVER und eventuell die etwas roheren, späteren MOONSORROW mag, der wird von BHLEG mit einem wirklich fantastischen Album beglückt und sollte entsprechend schnellstmöglich reinhören.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Raphael Päbst