BIG JOHN BATES - Bangtown
Mehr über Big John Bates
- Genre:
- Rock & Roll
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Rookie Records / Cargo
- Release:
- 08.05.2009
- Fill Your Tank
- Hotrod Blues
- Skin & Guts
- Bangtown
- Keyhole Lens Revue
- Murdercycle
- Bikini Falls
- Pawnshop Halo
- Breaking The Law
- Rattle On
- Devil May Care
- A Hard Line
- Whiskey Goblins
Psychobilly meets Rock & Roll - Elvis wäre stolz auf dich gewesen, Big John!
Aha, so klingt also der Blues in Kanada! Big John Bates, seines zeichens Bandchef der VOODOO DOLLZ, lässt es auf "Bangtown" schon zum vierten Mal anständig krachen und serviert auf dem neuen Release seiner Combo einen beschwingten Mix aus Rockabilly, Psychedelic Rock, Garage House und Rock & Roll, der stellenweise so starke Retro-Tendenzen aufweist, dass sich der König höchstpersönlich im Grabe umdrehen würde - aber natürlich nur, um den 13 flockigen Stücken dieses Albums zu lauschen.
Bates ist, rein musikalisch betrachtet, ein ziemlich frecher Hund, der sich bei King und Co. die feinsten Einflüsse zuammenklaut, um die Swingin' Sixties wiederzubeleben, dabei aber auch Bands wie SOCIAL DISTORTION in diese Schiene hineinmixt, um den Bezug zur Psychobilly-Szene zu wahren. Klarer Fall, die Sache ist berechnend, leider auch nicht immer ganz locker, aber selbst wenn die Masche durchschaubar ist, sie zieht letzten Endes erstaunlich gut - und nur das zählt!
Das große Plus der neuen Scheibe ist hierbei aber sicherlich die Abwechslung, die Bates und seine Mannen aufs Parkett zaubern. Neben fetzigen Rockern mit 70's-Appeal stehen gleichberechtigt Motown-Revivals und leicht gebremste Elvis-Imitate. Dazu gibt es offenkundige Quertendenzen zu THE CRAMPS in Nummern wie 'Whiskey Goblins' und 'Skin & Guts' und selbstbewusste Experimente wie das beschwingte JUDAS PRIEST-Cover 'Breaking The Law', das hier einen völlig neuen, kunterbunten Anstrich bekommt. Nun denn, Spaß macht's auf jeden Fall, was Big John und seine Mannschaft hier in einer knackig gefüllten, prallen halben Stunde aufbieten!
Der einzige, berechtigte Einwand ist am Ende der, dass die Band es des Öfteren etwas rotziger zugehen lassen könnte. Ab und an bekommt man den Eindruck, die Kanadier würden sich selbst ausbremsen, um bloß nicht zu sehr in den Retro-Rock & Roll abzudriften. Und dabei scheinen THE VOODOO DOLLZ gerade hier einige echte Stärken zu verbergen, die man konsequent unterdrückt. Gravierend ist dieser Aspekt aber letzten Endes nicht - auch wenn er verhindert, dass aus einer insgesamt anständigen Scheibe noch ein bisschen mehr wird! Sei's drum: Fans von THE CRAMPS über Mr. presley bis hin zu SOCIAL DISTORTION dürfen sich gerne mal dem Sound von Big John Bates und seiner Band anvertrauen!
Anspieltipps: Hotrod Blues, Bangtown, Bikini Falls
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes