BIGELF - Cheat The Gallows
Auch im Soundcheck: Soundcheck 09/2009
Mehr über Bigelf
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Powerage/Soulfood
- Release:
- 07.09.2009
- Gravest Show On Earth
- Blackball
- Moeny, It's Pure Evil
- The Evils Of Rock & Roll
- No Parchute
- The Game
- Superstar
- Race With Time
- Hydra
- Counting Sheep
<p>Eine nahezu perfekte Hommage an die Siebziger. Hier geben sich PURPLE, SABBATH, URIAH HEEP, QUEEN und PINK FLOYD die Klinke in die Hand!</p>
Einen angenehmen Kontrast zur Vielzahl der Hard-'n'-Heavy-Veröffentlichungen der letzten Monate liefert die aus Los Angeles stammende Band BIGELF mit ihrem Album "Cheat The Gallows". Die abgedrehte Truppe nimmt uns auf eine ausgedehnte Reise in die Musikwelt der Siebziger mit, die intensiver kaum sein könnte.
Die Hammond-Orgel groovt und schwurbelt virtuos, während schwere BLACK SABBATH-, URIAH HEEP- oder auch DEEP PURPLE-Gitarrenriffs für eine erdiges Fundament sorgen. Auch progressive, verspielte Passagen, die an PINK FLOYD erinnern, sind auf "Cheat The Gallows" zu entdecken. Selbst QUEEN schauen das eine oder andere Mal auf einen Abstecher vorbei.
Was diese Combo hier auf die Beine stellt, ist Siebziger-Kult pur! Schon der Opener 'Gravest Show On Earth' mit seiner psychedelisch/rockigen, aber auch bombastischen QUEEN-Note fällt derart originell aus, dass die Erwartungshaltung an dieses Scheibchen vom Fleck weg erheblich nach oben angehoben wird. Sänger und Keyboarder Damon Fox Lead (was für ein Name!) kann zwar Hardrock-Ikonen und Charakterstimmen wie Ian Gillan (DEEP PURPLE) oder David Byron (URIAH HEEP, R.I.P.) nicht das Wasser reichen, aber der Frontmann setzt seine Stimme ziemlich variabel ein und sie harmoniert gut mit den dargebotenen Kompositionen.
'Blackball' bietet neben schweren Riffs, die von Tony Iommi stammen könnten, Blues-getränkte Passagen und Jon-Lord-artige Maßarbeit an der Orgel, die an die selige DEEP PURPLE zu "Machine Head“"Zeiten (1972) erinnert. Nicht zu vergessen auch der wohldosierte Einsatz eines Saxophons bei ruhigeren Passagen. Abwechslungsreicher kann man authentischen Hardrock der Siebziger kaum mehr arrangierten. Ganz groß! 'The Evil of Rock'n'Roll' beglückt uns mit einem monolitischen SABBATH-Riff und ebenso deutlichen Anklängen an die guten alten URIAH HEEP. Nach zwei Minuten werden in Sachen Härte die Zügel angezogen. Die Intensität dieser Nummer ist sehr ansehnlich und das Stück rockt ausgezeichnet. Der Ausklang erinnert übrigens von der Schlagzeug- und Gitarrenarbeit her an Passagen von 'Am I Evil', die mit einem satt klingenden Synthie unterfüttert wurden.
Die Band startet auch Pop-lastige Abstecher mit BEATLES-Charme: 'Money It's Pure Evil' bedient sich poppiger Anleihen und erinnert mich zeitgleich an die BEATLES und an LENNY KRAVITZ. Auf alle Fälle erweitern Stücke wie dieses das Gesamtspektrum der BIGELFschen Klangwelten zusätzlich. Doch das ist noch nicht alles, denn mit dem wunderbar altmodischen 'Counting Sheep' erweist die Band den großartigen PINK FLOYD, aber auch QUEEN (gerade bei den Gesangspassagen) ihre Wertschätzung. Das wohl am sperrigsten klingende Stück (elf Minuten lange) platziert man am Ende dieser aufregenden Scheibe. Nach dem psychedelischen, verspielten Anfang zaubern die US-Amerikaner mit fortschreitender Spieldauer einen Spannungsbogen nach dem nächsten aus dem Zylinder.
Inszeniert wird dieses ungewöhnliche Scheibchen durch einen regelrecht nostalgisch anmutenden Sound, dessen Klangbild perfekt zur einzigartigen Musik von BIGELF passt. Fans des Hardrocks der Siebziger müssen hier zuschlagen. Authentischer kann man diese Art von Musik nämlich nicht mehr zelebrieren. "Cheat The Gallows" kratzt im Übrigen stark an der Neun-Punkte-Marke. Sehr leckerer Stoff für Feinschmecker.
Anspieltipps: Blackball, The Evil Of Rock'n'Roll, Money It's Pure Evil, Counting Sheep
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Martin Loga