BIOHAZARD - Kill Or Be Killed
Mehr über Biohazard
- Genre:
- Hardcore
- Label:
- Steamhammer/SPV
- Release:
- 27.01.2003
- World On Fire (intro)
- World On Fire
- Never Forgive, Never Forget
- Kill Or Be Killed
- Heads Kicked In
- Beaten Senseless
- Make My Stand
- Open Your Eyes
- Penalty
- Dead To Me
- Hallowed Ground
Ein BIOHAZARD-Konzert habe ich in den letzten Jahren immer gerne besucht und auf den Festivals war das Ansehen eines Gigs der Jungs eh immer Pflicht. Aber die CDs?
Man muss ganz ehrlich sagen, von Scheibe zu Scheibe wurde die Band schlechter, der Tiefpunkt war dann die letzte Platte, "Uncivilization", auf der dann plötzlich Nu Metal-Klänge auftauchten, die zum einen gar nicht zu BIOHAZARD passen und zum anderen der Musik auch viel von ihrer Durchschlagskraft nahmen.
Mit einem Satz: Die Scheibe war einfach nur schlecht. Da stellt sich natürlich die Frage, ob die New Yorker mit "Kill Or Be Killed" zu alten Stärken zurückkehren konnten.
Die Antwort darauf ist ein klares Jein.
Denn zum einen klingt die Band so aggressiv wie lange nicht mehr und besinnt sich deutlich auf ihre Hardcore-Roots.
Nichts HipHop, keine Nu Metal-Dynamics, hier wird einfach nur die Fresse poliert. Selbst auf "Urban Discipline" waren nicht so viele schnelle, geradlinige Parts vorhanden.
Kombiniert mit den BIOHAZARD–typischen Grooves müßte das doch eigentlich eine töfte Mischung ergeben?
Tja, daraus wird leider nichts. Klar, nach dem Intro knallt "World On Fire" ganz nett aus den Boxen, aber spätestens nach vier Songs fällt auf, dass nichts richtig haften bleibt und noch viel schlimmer, dass keiner der Songs wirklich anders als sein Vorgänger klingt.
Im Vergleich mit den alten Klassikern wie "Punishment" (DER BIOHAZARD-Track schlechthin), "Shades Of Grey", "Tales From The Hardside" oder "Wrong Side Of The Tracks" verliert jeder "Kill Or Be Killed"-Song zwar manchmal knapp, aber immer eindeutig.
Gut, das mag jetzt härter klingen als es gemeint ist, immerhin machen Lieder wie "World On Fire", das mit einem netten Refrain ausgestattete "Never Forgive, Never Forget", der Titeltrack, das aggressive "Beaten Senseless" oder das mit ruhigeren Parts aufgelockerte "Hallowed Ground", gleichzeitig der Abschluss der CD, schon Spass, schlecht sind die Songs ja nun wirklich nicht.
Aber das Qualitätsniveau, das ich eigentlich von der Band erwarte, wird auch nicht erreicht. Naja, zumindest die trockene, raue Produktion, mal wieder in den bandeigenen Rat Piss Studios (cooler Name!) zurechtgezimmert, passt perfekt zu den Liedern.
Was bleibt also? BIOHAZARD sind mit "Kill Or Be Killed" zwar auf dem Wege der Besserung, bis eine Langrille die Massen aber wieder so mobilisiert wie "Urban Discipline" dauert es wohl noch ein bißchen.
Zum Vergleich: An die mörderische Kombination von schnellen Parts mit tödlichen Grooves, die HATEBREED auf "Perseverance" so beispielhaft vorexerzierten, kommen die New Yorker mit ihrer neuen Scheibe nicht heran, nicht mal ansatzweise.
Und wenn ich sage, dass ich die CD ganz gerne mal höre, dann bedenkt bitte, dass ich dafür keine Kohle ausgeben musste. Also spart das Geld lieber für das nächste BIOHAZARD-Konzert, live ist die Band nämlich immer noch so gut, wie sie es auf Platte mal war.
Anspieltipps: Never Forgive, Never Forget; World On Fire, Hallowed Ground
- Redakteur:
- Herbert Chwalek