BLACK FAST - Spectre Of Ruin
Auch im Soundcheck: Soundcheck 07/2018
Mehr über Black Fast
- Genre:
- Progressive Thrash Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- eOne Music
- Release:
- 13.07.2018
- Cloak Of Lies
- Silhouette Usurper
- Scarecrow And Spectre
- Phantom I Am
- Mist Of Ruin
- Temple Of Leviathan
- Famine Angel
- Crescent Aberration
- Husk
Potenzial verschenkt!
Es fällt mir wirklich schwer, dieses Review zu schreiben. Denn eigentlich möchte ich "Spectre Of Ruin", dem dritten Album der Amis BLACK FAST, die Klasse nicht absprechen. Großen Einfluss auf das Songwriting dürfte VOIVOD (Atonale, disharmonische Gitarrenriffs) gehabt haben. Und dazu eine Prise DEATH - Aaron Akins Gesang ähnelt dem Chuck Schuldiners auf verblüffende Weise. Technisch sind die vier Jungs Amis aus St. Louis also über alle Zweifel erhaben. Vor allem das Gitarrenduo zaubert da einige beeindruckende Soli aus den Ärmeln.
Mit 'Cloak Of Lies', DEM VOIVOD-Tribut auf der Scheibe, steigt BLACK FAST grandios in die knapp 45 Minuten dauernde Reise ein. Im Gitarrenbereich passiert grundsätzlich viel, die beiden Jungs arbeiten tolle, originelle und mitreißende Harmonien heraus ('Silhouette Usurper') und scheuen auch nicht vor Black-Metal-Einflüssen ('Scarecrow And Spectre').
So weit, so gut. Bis hierhin wäre die Bewertung bei einer 8,5 mit Tendenz nach oben angesiedelt. Doch zwei große Schwächen hat "Spectre Of Ruin" leider. Da wäre zum einen das monotone Tempo, das sich fast durch alle neun Songs zieht. Das ein oder andere Riff würde hier mit Variationen noch mehr Wirkung zeigen. Gerade in der zweiten Hälfte des Albums wundert man sich, wie man solch tolle Ideen in solch ein eintöniges Korsett packen musste.
Dem schließt sich der zweite Kritkpunkt an: das Schlagzeug - oder besser: der Programmierer. Würde es eine "Drums-only"-Version von ENTOMBEDs "Clandestine" geben, ohne Gitarren, ohne Gesang, ohne Bass - ich würde darauf wahrscheinlich richtig steil gehen. Denn da ist Leben drin, da ist jeder einzelne Schlagzeug-Part mit Liebe zum Detail ausgearbeitet und mit jugendlicher Leichtigkeit tight und groovy eingehämmert. Man könnte wohl schon nach den ersten Sekunden sagen "Ah, das ist 'Stranger Aeons' - geil, das kann nur 'Sinners Bleed' sein".
Bei "Spectre Of Ruin" ist genau das Gegenteil der Fall. Die Double Bass blubbert von Song zu Song monoton und im selben Tempo vor sich hin, die Fill Ins sind absolut vorhersehbar und lieblos arrangiert. Hier lebt nichts, die Drums atmen nicht (aber was will man auch von einer Maschine anderes erwarten?).
Es ist furchtbar schade, denn die Grundzutaten sind richtig, richtig stark. Ich hoffe, dass sich BLACK FAST für das nächste Album an die Nase fasst, und Drums von Menschenhand eintrommeln lässt - und bitte, etwas mehr Variation im Tempo. Dann bin ich mir sicher, dass uns ein richtiger Killer ins Haus stehen wird.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Haris Durakovic