BLACK HAWK - Dragonride
Mehr über Black Hawk
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- Karthago / Twilight
- Release:
- 12.01.2007
- Dark Strange Night (New Version)
- Lose My Mind
- Point Of The Sword (New Version)
- Fight At Night
- Suicide
- Dragonride
- Burning Angels
- Saturday Night
- Let Us Break The Night Down
- Black Wheel Dealer
- Black Hawk
- Our Land (Bonustrack)
- First Attack (First Attack MLP)
- Point Of The Sword (First Attack MLP)
- Midnight Hero (First Attack MLP)
- Sea Of Thousand Deaths (First Attack MLP)
- Dark Strange Night (First Attack MLP)
Den Namen BLACK HAWK werden die meisten von euch bisher nie gehört haben und mir ging's da bis vor Kurzem nicht anders. Doch dafür gibt's ja Untergrund-Spezialisten wie den Herrn Riermaier von Karthago Records, die keine Mühen scheuen, verschollene Perlen der Achtziger ans Tageslicht zu bringen, und wenn man sich dafür auch aus dem tiefsten Bayern nach Lübeck an die Ostsee begeben muss, um BLACK HAWK auszugraben. Die Band wurde schon in den Achtzigern gegründet und legte im Jahre 1988 eine Mini-LP vor, die kaum beachtet wurde, obwohl sie alles andere als schlecht war. Einfach nicht die richtige Zeit für klassischen, stampfenden aber auch melodischen Metal der alten deutschen Schule. Folgerichtig verschwand die Band dann auch bald völlig aus dem Blickfeld und tauchte erst 2005 wieder mit einer Eigenpressung aus der Versenkung auf.
Nun hat sich eben Karthago der Norddeutschen angenommen und so kam es dazu, dass mit "Dragonride" nun ein vollständiges Album vorliegt, das in jeder Hinsicht die Erwartungen erfüllt, die der geneigte Untergrundfanatiker an eine solche Publikation hat. Vom klassischen Klischee-Cover über die Schriftzüge und Songtitel bis hin zum räudigen Sound der besten NWoBHM-Schule passt das alles wie die Faust aufs berühmte Auge. Dazu gibt's zwölf neue oder neu eingespielte Songs, die sich stilistisch in der Schnittmenge zwischen Klassikern des Teutonenmetals und ein wenig traditionellem British Steel befinden. So schimmern schwäbische Truppen wie STORMWITCH und GRAVESTONE ebenso deutlich als Einflüsse durch wie die frühen RUNNING WILD bei 'Burning Angels' oder auch BLITZKRIEG.
Das alles packen unsere Freunde aus der Marzipanstadt in griffige und eingängige Songs, die mehr als ordentlich rocken, heftig stampfen und trotz der betonten Retro-Ausrichtung keineswegs zu angestaubt klingen. Aufgewertet wird das Paket durch die beigefügte 88er-EP "First Attack" und eine Spielzeit von insgesamt sehr fetten 61 Minuten mit 17 Songs. Klar, ein vergessener Klassiker wurde hier nicht unbedingt exhumiert und von huldigenden Kniefällen bin ich auch noch ein kleines Stück entfernt, aber Songs wie 'Dark Strange Night', 'Dragonride' und das teils balladeske 'Sea Of A Thousand Deaths' sind schon aller teutonischen Ehren wert und entführen den geneigten Hörer auf sympathische Weise in eine Zeit, in der er als junger Bursche verklärt seine erste STORMWITCH-LP aus der Hülle gezogen und aufgelegt hat. Das war - was mich angeht - eine gute Zeit, und meine Altersgenossen werden die Einschätzung wohl teilen. Spätgeborene können mit einer Band wie BLACK HAWK ein ähnliches Erlebnis nachholen, denn 99% aller Altmetaller haben bei dieser Truppe eben ausnahmsweise mal keinen Erfahrungsvorsprung. Ist doch auch was.
Anspieltipps: Sea Of A Thousand Deaths, Dragonride, Dark Strange Night, Burning Angels
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle