BLACK LABEL SOCIETY - Shot To Hell
Mehr über Black Label Society
- Genre:
- Heavy Rock
- Label:
- Roadrunner Records / Universal
- Release:
- 08.09.2006
- Concrete Jungle
- Black Mass Reverends
- Blacked Out World
- The Last Goodbye
- Give Yourself To Me
- Nothing's The Same
- Hell Is High
- New Religion
- Sick Of It All
- Faith Is Blind
- Blood Is Thicker Than Water
- Devil's Dime
- Lead Me To Your Door
Also, langsam sollte sich auch Zakk Wylde mal überlegen, ob er sich von Album zu Album nur noch so weit weiterentwickeln möchte, dass sich die neuen Songs von den alten nur noch durch die abweichenden Titel unterscheiden. Inzwischen fällt dem begabten Gitarristen und OZZY-Liebling nämlich kaum noch etwas anderes ein, als die gleichen, heuer fast schon lustlosen Riffs herunterzuschrubben, wie wir sie bereits von dem damals noch genialen Debüt her kennen. Seine BLACK LABEL SOCIETY wiederholt sich nämlich rein musikalisch nur noch, und wenn sich überhaupt etwas verändert hat, dann der verweichlichte Sound.
Galt Wylde Ende der Neunziger nämlich noch als King des Heavy Rock, wirkt er eine Dekade später richtig zahm und orientiert sich zunehmend an den langweiligen Nummern, die sein Meister OSBOURNE bereits auf dessen letztem Album zur Genüge durchgekaut hat. Zwar erspart sich der bärtige Gitarrero peinliche Schmalzballaden wie 'Dreamer', doch Sachen wie 'The Last Goodbye' oder das ebenfalls sehr ruhige 'Nothing's The Same' sind auch schon hart an der Grenze des Erträglichen. Und dabei wissen wir eigentlich spätestens seit dem rein akustischen Album "Hangover Music Vol. VI", dass der Mann durchaus weiß, wie man die dezenteren Klänge ohne jede Kitschanleihe meistert. Auf "Shot To Hell" hat er sein diesbezügliches Wissen allerdings nicht berücksichtigt.
So gibt es auf der neuen Platte auch nur relativ wenige Sternstunden, und diese beschränken sich in diesem Fall auch ausschließlich auf die außergewöhnlichen Gitarrensoli, die Wylde von Zeit zu Zeit beisteuert. Was er beispielsweise aus 'Sick Of It All' und 'Black Mass Reverends' herausholt, ist einfach göttlich und stellt das seltsame Kontrastprogramm zu den (ich muss es leider so schreiben) vielen Langeweilern dar. Und da sich der Mann gesangstechnisch auch noch immer weiter in die OZZY-Ecke drängelt und sich dadurch auch das letzte bisschen kompositorische Identität nimmt, muss man "Shot To Hell" einfach als den bisherigen Karriere-Tiefpunkt des populären Gitarristen bezeichnen. Vielleicht sollte sich Wylde mal wirklich an seinen Vorsatz halten und bald wieder ein Album einspielen, auf das sein verstorbener Freund Dimebag Darrell stolz gewesen wäre. Mit emotionslosen ALICE IN CHAINS-Quertendenzen und kraftlosen Arrangements hätte dieser sich nämlich sicherlich nicht zufrieden gegeben. Ich auch nicht!
Anspieltipps: Black Mass Reverends, Faith Is Blind
- Redakteur:
- Björn Backes