BLACK MAJESTY - Children Of The Abyss
Children Of The Abyss
Mehr über Black Majesty
- Genre:
- Melodic Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Pride & Joy Music
- Release:
- 21.09.2018
- Dragons Unite
- Something's Going On
- Children Of The Abyss
- Hideaway
- Wars Greed
- Always Running
- Lonely
- Sanctified
- Nothing Forever
- Reach Into Darkness
19.09.2018 | 21:48
Guter Metal für Fans europäischer Sounds.
Die Australier BLACK MAJESTY habe ich seit über zehn Jahren auf dem Schirm, aber irgendwie konnte ich mich nie wirklich mit einem kompletten Album beschäftigen. Jetzt durfte ich "Children Of The Abyss", das siebte Studioalbum, zur Rezension hören, und merke, dass es ein Fehler war, die Band so lange links liegen zu lassen. 16 Jahre nach der ersten EP ist die Band natürlich super eingespielt, technisch ist hier alles auf höchstem Niveau. Drei der fünf Musiker sind schon seit der Gründung dabei. Hanny Mohamed war phasenweise bei den ebenfalls starken Landsmännern PEGAZUS zu hören. Mit Ben Wignall gibt es einen komplett neuen Schlagzeuger, der aber schon einige Jahre live mit der Band unterwegs ist. "Children Of The Abyss" ist das erste Studioalbum seit drei Jahren.
Das Artwork von Thomas Ewerhard (AMON AMARTH, AVANTASIA, EDGUY, HAMMERFALL und viele mehr) ist eine super kitschige Mischung aus Narnia und einem Ringgeist, aber irgendwie spricht mich so was an... Produzent ist Roland Grapow, vor allem als Musiker von MASTERPLAN und ehemals HELLOWEEN (1991-2000) bekannt. Er tritt auch mal als Produzent in Erscheinung, unter anderem für LORDS OF BLACK oder seine eigenen Projekte. Mit MASTERPLAN und HELLOWEEN hat man jedenfalls durchaus ähnliche Baustellen.
BLACK MAJESTY bietet uns sehr europäischen, aber nie zu kitschigen Power Metal, der mich an EDGUY oder HAMMERFALL um die Jahrtausendwende erinnert. Für mich ist das der Sound, der mich maßgeblich zum Metal-Fan gemacht hat, und ich bin froh, ihn hier in hoher Qualität zu hören, ohne starken Symphonic-Einschlag, ohne stumpfe SABATON-Schlagseite. Dieses Genre ist doch irgendwie rar geworden. Schon mit 'Dragons Unite' geht es gut nach vorne los, Melodic Speed Metal hätte man das wahrscheinlich früher genannt. 'Something's Going On' überzeugt mit gedoppelten Leadgesängen und erinnert ganz stark an STRATOVARIUS 1997. Viel helloweenesker geht es nicht, aber das ist ja kein Nachteil.
Der Titeltrack beginnt wie ein Song der ersten beiden AVANTASIA-Scheiben. Schade, dass Tobi Sammet dieses Niveau mit AVANTASIA nie wieder erreicht hat. Melodisch, speedig, aber ohne Bombast-Kitsch, das ist wirklich großartig! Für einen Songbeginn wie bei 'Hideaway' würde man bei HAMMERFALL heute wohl töten.
Bei 'War's Greed' fällt der tiefe Gesang erst Mal auf, das ist untypisch. Die Keyboards sind etwas prägnanter als bei den bisherigen Songs. Trotzdem entwickelt sich auch hier eine schöne Hymne. Mir gefällt auch das melodische 'Always Running'. Wie so oft überzeugen die Gesangsmelodien. 'Lonely' bleibt bisher nicht so im Ohr hängen, ist aber kein schwacher Titel. Mal schauen, ob der bei weiteren Durchläufen noch wächst. Mit 'Sanctified' wird das Tempo weiter angezogen. 'Nothing Forever' beginnt mit einem echten HAMMERFALL-Riff, ohne, dass es wie ein Rip-Off klingt. Das muss man so erst Mal hinbekommen. Der Ausstand mit 'Reach Into Darkness' darf als gelungen gewertet werden und erinnert noch mal stark an STRATOVARIUS - vor 20 Jahren.
Klar wurde hier kein neuer Meilenstein erschaffen, BLACK MAJESTY reißt keine Bäume aus. Aber ich bin sehr froh, mal wieder ein hervorragendes Album in einem meiner Lieblingsgenres hören zu dürfen. Wer auf die oben erwähnten Bands steht, sollte unbedingt reinhören. Die hohe Punktzahl entspricht unseren Notenkriterien - ich merke, dass die Scheibe nicht nur einige Hits hat, sondern wirklich zum Mitwippen animiert.
Anspieltipps: Children Of The Abyss, Always Running.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Jonathan Walzer