BLACK MESSIAH - Walls Of Vanaheim
Auch im Soundcheck: Soundcheck 07/2017
Mehr über Black Messiah
- Genre:
- Folk Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Trollzorn (Soulfood)
- Release:
- 30.06.2017
- Prologue - A New Threat
- Mimir's Head
- Father's Magic
- Mime's Tod
- Call To Battle
- Die Bürde des Njörd
- Satisfaction And Revenge
- The March
- The Walls Of Vanaheim
- Decisions
- Mit Blitz Und Donner
- The Ritual
- Kvasir
- A Feast Of Unity
- Epilogue: Farewell
Epischer Schlachtenstahl.
Mit mehr als 20 Jahren auf dem Buckel und sechs Alben in der Hinterhand gehört BLACK MESSIAH zum Inventar des deutschen Folk/Pagan Metals. Nun steht mit "Walls Of Vanaheim" die siebte Scheibe in den Plattenläden, auf die sich Fans des schwarzen Messias direkt stürzen sollten. Die Produktion ist eine ganze Länge besser als auf "Heimweh" und auch musikalisch setzt die Band einen Schritt nach vorne.
Die Musik wird dieses Mal eingebettet in eine Erzählung, die, auf sechs Zwischenspiele verteilt, den Songs einen inhaltlichen Rahmen gibt, aber auch dramaturgisch einiges für das Album leistet. Konzeptueller Rahmen ist der zweite Wanenkrieg, zu dem Odin die Asen aufruft, nachdem dem Quellenhüter Yggdrasils Mimir der Kopf abgeschlagen wurde. Diese Erzählung eignet sich wunderbar für ein Metal-Album, das wird spätestens beim Aufruf zum Krieg deutlich. Auch ohne ausgewiesener Kenner der Edda zu sein, kann man der Geschichte gut folgen und so manche Textpassage hat mich dazu bewegt, etwas mehr zu recherchieren. Bildungsauftrag erfüllt, würde ich sagen.
Betrachtet man die Songs ganz nüchtern ohne das schmucke Beiwerk (beispielsweise verändert sich auch die Sprache, je nach Charakter), ist "Walls Of Vanaheim" ein gutes Album im Pagan/Folk-Metal Sektor, das allerdings mit starker Melodic-Power-Metal-Kante aufwartet. Innovativ ist das Material nicht, böse Zungen würden so manchem Track vielleicht eine etwas altbackene Herangehensweise vorwerfen, was die Machart anbelangt. Kann einen stören, muss es aber nicht. Die Wurzeln im Black Metal sind nahezu eliminiert, im Vergleich zum Debüt "Sceptre Of Black Knowledge" spielen hier zwei komplett unterschiedliche Bands auf. Ich bin nicht böse darum, denn anno 2017 ist BLACK MESSIAH wirklich eine Bank. Sogar der deutschsprachige Gesang gefällt mir wirklich gut - an diesem Punkt komme ich sonst mit vielen Truppen ähnlicher Färbung auf den Kriegsfuß.
Trotz anfänglicher Skepsis ob des konzeptuellen Rahmens hat mich "Walls Of Vanaheim" wirklich überrascht und das Album rotiert in seiner Gänze auch nach Rezensions-Pflicht noch recht häufig. Für Fans von BLACK MESSIAH ist die Scheibe eh Pflichtprogramm, nordisch-mythologische Metaller und Hobby-Vikinger sollten auf jeden Fall mal ein Ohr riskieren. Ein Auge, wie es Odin für einen Schluck aus Mimirs Brunnen opfern musste, ist für den Anfang vielleicht etwas viel.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Nils Macher