BLACK PYRAMID - Black Pyramid
Mehr über Black Pyramid
- Genre:
- Doom & Stoner
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Meteor City/ PHD
- Release:
- 07.08.2009
- ...And The Gods Made War
- Visions Of Gehenna
- Mirror Messiah
- No Life King
- Celephais
- Twilight Grave
- The Worm Ouroboros
- The Cauldron Born
- Wintermute
Ouroboros, der Schlammwurm, trifft Gehenna und ihre Visionen. Wie sage ich's der Gemeinde?
Vor erst zwei Sommern trafen sich im nordamerikanischen Nordosten, dessen Winter mitunter als "brutal" bezeichnet werden, in Northampton, Massachusetts zwei bisherig in anderen Bands beschäftigte Musiker. Sie schicken aus Frust und Langeweile einige Getränke durch ihre Bärte, gleichen glucksend ihre Interessen und Einflüsse ab und kommen auf den Trichter, wegen gemeinsamer Wucherung der Seitenkotteletten eine weitere musikalische Kollaboration zu gründen.
Andy Beresky, der als Gesangsgitarrist bei PALACE IN THUNDERLAND agiert sowie Clay Neely, Schlagzeuger bei ARTIMUS PYLEDRIVER, gründen also BLACK PYRAMID. Sie beten dieselben Gottgleichen an: SLEEP, ELECTRIC WIZARD, HIGH ON FIRE. BLACK SABBATH ist ja klar. Sie einigen sich auf einen schweren, maskulin getränkten, verspielt-vergnügten und nur laut zu hörenden Rock. Auf einen Doom in Partikeln, der sich wie Honig fließend den Gehörgang herunterwälzen soll.
Die melodiösen Refrains werden inbrünstig gesungen, sie lieben es, sich an eine darunter gelegte Gitarrenlinie zu lehnen. Eingeschobene Instrumentalparts werden genüsslich ausgefranst, in schweren Herbststiefeln stapfen sie vor uns her. Wir folgen, da wir in solch einem an den Siebzigern orientierten Direktspiel unsere Heimat finden. Immer wieder umkreisen wir das dunkle Bauwerk, es lädt dazu ein, all seine mit feuchter Erde bedeckten Seiten kennen zu lernen. Verfangen uns gern in den ausgeworfenen, klebrigen, riesigen Riff-Lianen, hören seltene fein gewobene Soli zwischen all der Schwere, all der Aufladung.
Trotz des äußerst dicken Klumpens ist das Debüt-Album des Dreiers voll von Facetten und mit vielen kleinen, weichen Härchen durchzogen, die die wartenden Siebenminüter schnell vorbeiziehen lassen. Hier wird nicht zu zerfahren oder zu verkopft verfahren. Viel treffender wird hier "gewurzelt", erinnert man sich gemeinsam mit BLACK PYRAMID der schönen Tugend der klassisch komponierten Schwerdampf-Rockmusik mit Aussage, mit Weisheiten jenseits von Belehrung oder diesseits der Hymne.
Mit Ausnahme der zwei kleinen Instrumental-Stücke, die kurz dazwischen durchhuschen, steht jede dieser Hymnen für sich schon da, wie eine einzelne dicke, jahrhundertealte Pyramide. Oben im Abschluss zugespitzt, aber auf einer dickwandigen Basis aus festem Ton und hartem Holz. Hier sollte von einem ganzen Wald von dunklen und knochengezierten Pyramiden die Rede sein. Er wird in uns eingebrannt und in unserer Musikerinnerung einen langwierigen Eindruck hinterlassen.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben