BLACK STAR RIDERS - Wrong Side Of Paradise
Auch im Soundcheck: Soundcheck 01/2023
Mehr über Black Star Riders
- Genre:
- Hard Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Earache/Oktober
- Release:
- 20.01.2023
- Wrong Side of Paradise
- Hustle
- Better Than Saturday Night
- Riding Out The Storm
- Pay Dirt
- Catch Yourself On
- Crazy Horses
- Burning Rome
- Don’t Let The World
- Green And Troubled Land
- This Life Will Be The Death Of Me
Nach THIN LIZZY.
In der zweiten Hälfte der 90er taten sich einige Ex-Mitglieder von THIN LIZZY und neue Leute wieder unter diesem Namen zusammen, um Musik aus dem Backkatalog dieser großartigen Band live zu spielen. Aber von Anfang an war klar, dass aus Respekt vor dem verstorbenen Bandkopf Phil Lynott keine neuen Lieder unter dem Namen THIN LIZZY entstehen sollten. Als nach mehreren Jahren gemeinsamen Spielens neue Songideen aufgekommen waren, gründeten einige Beteiligte, darunter Scott Gorham, die letzte Verbindung zwischen alten und neuen THIN LIZZY, und der dazugestoßene Sänger und Gitarrist Ricky Warwick (ex-The ALMIGHTY), die BLACK STAR RIDERS. Nachdem Scott Gorham diese Gruppe vor nicht allzu langer Zeit verlassen hat, ist Ricky Warwick das einzige verbliebene Gründungsmitglied, womit die letzte Verbindung zu Original-THIN LIZZY gekappt ist. Zehn Jahre nach dem Debüt steht nun das fünfte Studioalbum "Wrong Side Of Paradise" in den Startlöchern.
Schon nach wenigen Durchläufen der CD ist klar, dass hier eine packende, ebenso melodische wie hart rockende Scheibe rotiert. Los geht es mit dem Titelstück, einem coolen Hardrocksong, und 'Hustle', einem Stampfer mit Mundharmonika. Für Abwechslung sorgen 'Riding Out The Storm', eine leicht melancholische Mid-Tempo-Nummer, und das eher einfach gestrickte 'Burning Rome', die beide auch akustische Gitarren hören lassen. Ausgeprägt ist das Talent der Gruppe für eingängige Refrains, Stücke wie 'Pay Dirt' oder 'Catch Yourself On' üben fast einen Mitsingzwang aus. Erwähnenswert ist auch der Bass, der gerade bei den etwas ruhigeren Nummern gut neben den beiden Gitarren zu hören ist. Allerdings müssen ältere Rockfans sehr tapfer sein, denn mit 'Crazy Horses' covern die BLACK STAR RIDERS die fast vergessene, tanzfreudige Popgruppe OSMONDS, wenn auch mit erhöhtem Härtegrad.
Schrieb ich eingangs, dass die letzte Verbindung zu Original-THIN LIZZY gekappt ist, so gilt das personell, aber nicht musikalisch. Immer wieder kommt einem diese Gruppe in den Sinn, vor allem bei 'Don't Let The World' mit seinem Ohrwurmlick. Am deutlichsten jedoch bei mit 'Better Than Saturday Night', das Teil klingt, als käme es aus Phil Lynotts Kopf. Nicht nur die typischen Doppel-Leadgitarren und Melodien, auch die Riffs und Chöre klingen exakt nach THIN LIZZY.
Insgesamt ist "Wrong Side Of Paradise" ein sehr starkes Album, mit dem das neue Jahr beginnt. Gestandene THIN-LIZZY-Fans könnten sich allerdings daran stören, dass hier zwar nicht dauerhaft, aber punktuell sehr deutlich in fremden Revieren gewildert wird.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Stefan Kayser