BLACK STONE CHERRY - Folklore And Superstition
Mehr über Black Stone Cherry
- Genre:
- Southern (Hard) Rock
- Label:
- Roardrunner Records
- Release:
- 29.08.2008
- Blind Man
- Please Come In
- Reverend Wrinkle
- Soulcreek
- Things My Father Said
- The Bitter End
- Long Sleeves
- Peace Is Free
- Devil's Queen
- The Key
- You
- Sunrise
- Ghost Of Floyd Collins
BLACK STONE CHERRY haben mit "Folklore And Superstition" ein grooviges, nichtsdestotrotz harmonisches und innerhalb des wohlig vertrauten Sounds durchaus abwechslungsreiches Southern-Rock-Album geschrieben, das Genrefreunden gut ins Ohr gehen wird. Wer musikalisch auf Gruppen wie WITCHCRAFT, ZZ TOP, BLACK OAK ARKANSAS, THE BLACK CROWES, die Songs von RICHIE KOTZEN oder die cremigeren Sachen von DOWN abfährt, wer traditionellen Hardrock ebenso gerne hört wie countriesk angehauchten Gefälligkeits-Rock à la HOOTIE AND THE BLOWFISH, kurzum: wer das ehrliche Musikerhandwerk abseits von "höher, schneller, weiter" noch zu würdigen weiß, mag BLACK STONE CHERRY eine Chance geben. Produziert wurde "Folklore And Superstition" von Bob Marlette (OZZY, SEETHER, AIRBOURNE), aufgenommen in den Black Bird Studios in Nashville, welche der Country-Sängerin Martina McBride gehören.
Mit putzmunteren Rhythmen, schön urigem Bassdrum-Groove, oft genug optimistisch gestimmten Gitarrenläufen und einem zuweilen geradewegs hymnischen Gesang, der in ruhigeren Momenten wirklich an Darius Rucker von HOOTIE erinnert, sorgt "Folklore And Superstition" selbst in härteren und bluesigeren Momenten für gute Laune, auch ganz ohne aufgesetzt Grinsefressen erzwingen zu wollen. 'Blind Man' und 'Please Come In' eröffnen den Reigen mit einem schnelleren und einem schwofigeren Rocker klassisch; 'Reverend Wrinkle' legt, abgesehen vom hochmelodischen Refrain, einen derben ZZ TOP-Groove Marke "Rhythmeen" zwischen Hard- und Bluesrock vor; ähnlich auch die instrumenale Seite von 'Soulcreek', die einen Schub aufbaut, der fast die Wucht von DOWN erreicht, jedoch nicht ganz so dreckig daherkommt.
Gesanglich geht es hier jedoch harmonischer zu: Das treibendste und aufschürfendste Stück der Scheibe ist zweifellos 'Long Sleeves', ein echter Brecher! Vielleicht auch das untypischste. Denn 'Peace Is Free', 'You', und vor allem 'Things My Father Said' sind deutlich smoothere Stücke, die den Vergleich zwischen Chris Robertson und Darius Rucker besonders nahe legen. Doch BLACK STONE CHERRY halten auf "Folklore And Superstition" auch andere Facetten ihres Schaffens für uns bereit: 'The Bitter End' weist einen fast schon punkigen Einfluss auf, 'Devil's Queen' kommt schnittig mit Schweineorgel daher, in 'The Key' lugt ein Banjo von der Veranda herein, 'Sunrise' vereint Hard Rock und Reggae, und bei 'Ghost Of Floyd Collins' geht es zum Abschluss nochmal etwas heftiger zur Sache. Alles in allem also eine echt runde Sache - und das beim berüchtigten, sprichwörtlich schwierigen zweiten Album. Gratulation!
Um einen guten Überblick zu bekommen, empfehle ich die Anspieltipps 'Things My Father Said', 'Long Sleeves', 'Peace Is Free', 'Sunrise' und 'Ghost Of Floyd Collins'.
- Redakteur:
- Eike Schmitz