BLACKMORE'S NIGHT - Fires At Midnight
Mehr über Blackmore's Night
- Genre:
- Folk-Rock
- Written In The Stars
- The Times They Are A Changin\'
- I Still Remember
- Home Again
- Crowning Of The King
- Fayre Thee Well
- Fires At Midnight
- Hanging Tree
- Storm
- Mid Winter\'s Night
- All Because Of You
- Waiting Just For You
- Praetorius (Courante)
- Benzai-Ten
- Village On The Sand
- Again Someday
So halte ich nunmehr das neueste Release aus dem Hause BLACKMORE’S NIGHT (http://www.blackmoresnight.com) in Händen, „Fires At Midnight“ geheißen; erwartungsvoll wird das Kleinod in die CD-Brüllbox geschmissen, sich zurückgelehnt und sich intensivem Hörgenuss hingegeben. Beim ersten Hören klingt die CD etwas ungewohnt, da viele neue Elemente und Experimentierereien hinzugekommen sind, doch spätestens beim zweiten Durchhören ist die Begeisterung perfekt und die Anlage wird aufgedreht, bis die Musik alle Räume und die Sinne erfüllt.
Seit mehr als 30 Jahren weiß Ritchie Blackmore mit seinen musikalisch intensiven Projekten die Ohren und Herzen von Fans verschiedenster Stilrichtungen zu erfreuen und zu begeistern. Definitiv ein Kind der 69er-Generation, konzentriert sich seine Musik auf den akustischen Bereich, erinnert stark an den Stil der Songwriter aus der Blumenkinderzeit, entlehnt aber die Grundthemen der Folklore alter Zeiten. Früher eher der Rockmusik zugewandt, gehört Ritchie Blackmore zu den besten Gitarristen, die zu finden sind. Die Gitarrenarbeit von Mastermind Ritchie tritt auf der aktuellen Scheibe wieder stärker in den Vordergrund, im Vergleich zu den Vorgängern klingen viele Stücke geradezu rockig.
Das gemeinsame Projekt BLACKMORE’S NIGHT mit seiner Lebensgefährtin Candice Night verwöhnt den Hörer mit einer Melange aus Renaissance des 16. Jahrhunderts, Rock, Folk und Lagerfeuermusik; elektronische Musik und akustische Instrumentierung werden gekonnt vereint, auch die Gitarre kommt nicht zu kurz. Die Musik ist thematisch spirituell, lebensfroh, naturverbunden, hypnotisierend, oftmals auch sehr gut tanzbar.
Auch auf der neuen CD findet man eine Vielzahl von Gastkünstlern und Könnern an den zusätzlichen Instrumenten. Im Vordergrund stehen akustische und elektrische Gitarre, Streicher und Instrumente der Renaissance wie Hurdy Gurdy und Bagpipe. Der bezaubernde Gesang von Candice tut sein Übriges, um eine mystische und erhabene Grundstimmung zu bewirken und den Hörer in vergangene Zeiten zu versetzen.
Dabei wird die neue Scheibe in keinem Moment eintönig: Tempi wechseln sich ab, mal rückt der Gesang in den Vordergrund, mal die Percussions, mal die Gitarrenarbeit, auch tanzbare dominante Computer-Rythmen hört man in einigen Stücken; rein instrumentale Stücke sind darunter; sehr erfreulich wirkt sich der gelegentliche Einsatz eines Live-Chorus in den Refrains einiger Stücke aus. Beim Hören des Stückes „Home Again“ kann man fast nicht anders als laut mit dem Chor zu singen und man wünscht sich, einem Liveauftritt beiwohnen zu können, um die gemütliche Stimmung voll genießen und erfassen zu können, die vermittelt wird. Der Sound ist vielschichtig, eingängig, niemals nervig; die Arrangements sind komplexer geworden als auf den Vorgänger-CDs, die Renaissance-Elemente treten stärker hervor.
Gelegentlich entlehnen BLACKMORE’S NIGHT wieder Themen und Harmonien von traditionellen Stücken oder bedienen sich wie im Song „The Times They Are A Changin’“ solcher Größen wie BOB DYLAN. Insgesamt ist auf dieser CD aber viel mehr eigenes Material zu finden als auf den Vorgänger-Alben. Den angesprochenen Song kann man sich hier als MP3 herunterladen; dort ist auch ein Streaming-Video zu finden: http://www.spv.de/blackmoresnight/default.html. Auf der Seite findet man auch reichlich Informationen zur Band.
Die CD ist mit 67:45 Minuten wieder bis zum Rand gefüllt, das Booklet ansprechend gestaltet und mit vielen Bildern der Band sowie Stimmungbildern zu den einzelnen Songtexten angereichert.
Den Silberling gibt es übrigens für einen Aufpreis auch als Limited Edition in einer Box mit zweiter CD, die einen Bonustrack beinhaltet sowie Videomaterial, Poster, Bildkarten und andere Nettigkeiten.
Wer sich an der Experimentierfreudigkeit und dem gelegentlich Anklingen fast schlagerartiger Strukturen nicht stört, sollte bedenkenlos zugreifen, wenn er glaubt, dass sein Herz irgendwie für die alten Zeiten, für Folklore und Stimmungen in geselliger Lagerfeuerrunde schlägt.
Ein rundum gelungenes Werk, und allein die Spieldauer macht den Kauf lohnenswert; mein Exemplar wurde für knapp 25 Märker erstanden, da zahlt man doch gern.
Anspieltipps:
„Home Again“
„Fires At Midnight“
“Storm”
- Redakteur:
- Andreas Jur