BLANK MANUSKRIPT - Himmelfahrt
Mehr über Blank Manuskript
- Genre:
- Art Rock/ Progressive Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Eigenpressung / Just For Kicks
- Release:
- 06.11.2020
- Requiem
- Dance Of The Devils
- The Underglow
- Twilight Peak
- Celestial Spheres
- Transition
- Heaven
Aufgeschlossene Ohren hören mehr.
Schrägie-Prog aus Österreich - da werden einige gleich an MAYFAIR denken. Mit ihren Landsleuten haben die Progger von BLANK MANUSKRIPT aber nicht unbedingt mehr am Hut außer derselben Heimat und einer ähnlichen Affinität zum Unkonventionellen. Mir war die Band vor der Ankunft des neuen Albums "Himmelfahrt" gar kein Begriff; Eingeweihte kennen vielleicht die Sampler-Beiträge bei den Kollegen vom Eclipsed.
Nun, der erste Eindruck der "Himmelfahrt" ist interessant. Alle sechs Musiker werden neben ihren Instrumente auch mit "Vocals" auf dem Promo-Waschzettel gennant, Gesang spielt in den weiten Feldern der Österreicher vor allem zu Beginn des Albums keine zentrale Rolle. Was wir indes zu hören bekommen, ist verträumter Art Rock mit mehr Atmosphäre denn Kabinettstückchen. Vor allem die Posaune wird sehr schön eingesetzt, als gehöre sie in eine jede Band wie Gitarre und Bass. Die nicht ganz so gewohnten Töne in Kombination mit einem bunten Strauß an musikalischen Zitaten ('Twilight Peak' strotzt nur so vor geliehenen Gitarren-Ideen), das ergibt jedenfalls einen hübschen Fluss.
Inwiefern Dantes Göttliche Komödie hier auch standesgemäß zelebriert wird, überlasse ich lieber den Kennern der Materie. Fest steht auf jeden Fall, dass die Mannen von BLANK MANUSKRIPT es verstehen, eine Geschichte zu erzählen. Nicht immer gelingt die Gratwanderung zwischen Schrulligkeit und klanglichen Flickenteppichen, sodass mir das böse Wort der Collage über die Tastatur huschen möchte.
Nehmen wir mal alle Kritik beiseite, ist alleine schon das fünfzehnminütige 'Twilight Peak' interessanter als viele Alben mit "Prog"-Etikett. Die scheuklappenfreie Herangehensweise des Sextetts verdient ebenso Respekt. Für das konzentrierte Hören mit Kopfhörern ist "Himmelfahrt" eine feine Angelegenheit, auch in akustischer Hinsicht. Während der 45 Minuten Spielzeit geht mir dann aber die Zielstrebigkeit bzw. die Fantasie zu oft ein Nickerchen machen, als dass ich eine uneingeschränkte Empfehlung aussprechen würde. Progger mit neugierigen Ohren sollten aber insbesondere 'Twilight Peak' mal antesten.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Nils Macher