BLAZE OF PERDITION - Upharsin
Mehr über Blaze Of Perdition
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Metal Blade
- Release:
- 19.04.2024
- W Kwiecie Rozlamu
- Przez Rany
- Niezmywalne
- Architekt
- Mlot, Miecz I Bat
Ein Wort: herausragend!
Die Herren von BEHEMOTH sollten wissen, dass die Konkurrenz im eigenen Land extrem stark ist. Allerdings haben Nergal und Co. sicherlich noch nie so wirklich den Atem übriger Extrem-Metal-Acts so heftig im Nacken gespürt, dass man sich über die seit Jahren bestehende Vormachtstellung Sorgen machen müsste. Auch künftig, und zumindest so lange wie die polnische Legende weiterhin aktiv ist, wird sich an dieser Tatsache vermutlich nicht viel verändern, sollte man auf die älteren Tage nich noch einmal gehörig ins Klo greifen. Aber auch davon ist definitiv nicht auszugehen.
Nichtsdestotrotz will eine etwaige Wachablösung gut vorbereitet sein, und genau hier kommt dann BLAZE OF PERDITION ins Spiel. Seit Jahren füttern die Osteuropäer das Publikum schon mit exzellentem Material, durften zuletzt aufgrund der gesteigerten Nachfrage auch Teile des früheren Katalogs wiederveröffentlichen und gelten allgemeinhin als einer der meistversprechenden Düster-Acts weltweit. Einziger Wermutstropfen: Die verdiente Anerkennung erhält die Band seit jeher aus dem heimischen Underground, wohingegen der internationale Kampf um mehr Aufmerksamkeit nach wie vor nicht vom verdienten Erfolg gekrönt ist.
Das einzige, was BLAZE OF PERDITION daher machen kann, ist, am eigenen Kurs festzuhalten, das Feintuning noch schärfer zu stellen und den Intensitätslevel weiter nach oben zu schrauben, so wie auch in der jüngeren Vergangenheit. Und genau das ist auf der neuen Scheibe exakt so geschehen: "Upharsin" ist ein Monster von einem modernen Black-Metal-Album, gefüllt mit gigantischen Gitarrenwänden und immens beklemmender Stimmung, und unterfüttert von einer diabolischen Performance, die in ihren Spitzen definitiv ihresgleichen sucht. Es mag auch hier der Name BEHEMOTH fallen, wenn man sich die Arrangements etwas genauer anschaut, und vor allem der Hang zu schleppenden, finsteren Hymnen ist eine Parallele, die unwiderruflich zu den Brüdern im Geiste führt, nur hat BLAZE OF PERDITION mittlerweile endgültig das gleiche Level erreicht wie die Landsmänner, und das bei allen zu betrachtenden Aspekten. Es ist die schiere Boshaftigkeit, die Nummern wie ' Kwiecie Rozlamu' und 'Niezmywalne' antreibt, eine extreme Aggression übernimmt hier die Steuerung und findet ihre Erfüllung in einer perfekten Mischung aus Brachialität und mitreißenden Melodien. Man klebt regelrecht an der Stimme von Frontmann Sonneilon, der die Kompositionen souverän dirigiert, die Richtung vorgiobt und dabei eine so fette klangliche Untermalung im Background hat, dass die Zahl der Gänsehautmomente ins Unermessliche steigt.
"Upharsin" scheint aber auch den Live-Aspekt schon berücksichtigt zu haben. Man hat sofort vor Augen wie zu 'Mlot, Miecz I Bat' die Fäuste in die Luft gehen oder riesige Feuersäulen gezündet werden, während die Band eine Hymne wie 'Przez Rany' tausenden begeisterten Headbangern widmet. Und auch 'Architekt', der letzte Song im Bunde, unterstreicht diesen grandiosen Eindruck, drückt mächtig und holt ganz nebenbei auch die Doom-Gemeinde noch problemlos ab - Wahnsinn! Vier Jahre nach ihrem letzten Release machen diese Polen noch einmal einen riesigen Schritt, stehen nun aber vor einem gewaltigen Dilemma. Denn Stand jetzt ist kaum vorstellbar, dass BLAZE OF PERDITION "Upharsin" noch einmal wird übertrumpfen können. Dieses finstere Kunstwerk ist eine Kampfansage an die gesamte Konkurrenz und in der verdunkelten Schnittmenge aus Todesblei und Black Metal ein echter Meilenstein!
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Björn Backes