BLAZON STONE - Down In The Dark
Mehr über Blazon Stone
- Genre:
- Heavy/Speed Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Stormspell Records
- Release:
- 08.09.2017
- The Galleons Departure
- Into Victory
- Down In The Dark
- Hanged Drawn And Quartered
- Eagle Warriors
- Tavern Of The Damned
- Merciless Pirate King
- Watery Graves
- Rock Out!
- 1478
- Bloody Inquisition
- Captain Of The Wild
BLAZON STONE macht auf Beutezug Nr. 4 keine Gefangenen
Die zwei Freibeuter von BLAZON STONE machten es mir anfangs mit ihrem vierten Full-Length-Album nun wirklich nicht leicht, eine objektive Bewertung abzugeben. In jeder noch so räudigen Seeräuber-Taverne sollte unlängst bekannt sein, dass sich BLAZON STONE samt Herz und Enterhaken dem klassischen RUNNING WILD Sound, beginnend bei „Under Jolly Roger“ bis hin zur „Black Hand Inn“, bedingungslos verschrieben hat. Freibeutern, die diesen glorreichen Zeiten hinterher trauern und ihre alten Alben schon zur Genüge strapazierten oder vielleicht sogar schon über die Reling geworfen haben, sei die aktuelle BLAZON STONE wärmstens zu empfehlen. Wer hingegen beim Kauf neuer Alben sein Augenmerk auf Originalität, Eigenständigkeit oder Innovation legt, dem sei geraten in einem großen Bogen um diese Veröffentlichung zu segeln.
Beim ersten Anhören von "Down In The Dark" erschienen mir wie durch Zauberei ein kleiner Papagei mit Piratenkopftuch auf meiner rechten, und eine kleine Möwe mit einem Holzbein auf meiner linken Schulter. Der Papagei sprach zu mir: "Hey Mahoni, das ist doch nichts weiter als aufgewärmter alter Rum, den BLAZON STONE hier fabriziert. Alles kommt dir doch bereits bekannt vor oder du hast es schon von anderen Bands tausendmal gehört. Reine Zeitverschwendung mein Freund, hör dir zum Beispiel lieber die neue LONEWOLF an, die hat mehr Schrotkugeln im Hintern und ist im Gegensatz zu BLAZON STONE origineller, eigenständiger und tribuliert genauso die alten RUNNING WILD!" Recht hast du, kleiner, hässlicher Papagei, dachte ich so bei mir, als ich völlig unerwartet und wie aus dem Nichts einen schmerzhaften Enterhaken der kleinen Möwe von meiner Linken in meinem Genick verspürte. "Das ist doch völliger Bullshit, den dir dieser hinterhältige Papagei zu erzählen versucht. Ob Musik gut oder schlecht ist, hängt nicht einzig und alleine von ihrer Originalität oder Eigenständigkeit ab. Hör auf deine innere schwarze Seele und lass sie über das mögliche Schicksal von BLAZON STONE entscheiden!" entgegnete mir meine sichtlich übel gelaunte holzbeinige Möwe. Nach kurzem Hin und Her dachte ich mir, so soll es denn sein - let the music do the talking! Ich schnappte mir 'ne Buddel Rum aus meiner Kajüte, blendete all meine vielleicht auch noch so berechtigten Vorurteile gegenüber BLAZON STONE aus und tauchte direkt ins Abenteuer "Down In The Dark" ein! Hargh hargh!
Mit diesem Dreher liefert BLAZON STONE mit Abstand das ausgereifteste und beste Album der bisherigen Bandgeschichte ab. Punkt! Diese Truppe, oder besser gesagt, Ced, der alle Instrumente zum wiederholten Male im Alleingang einspielte und nur gesangliche Unterstützung von Erik Forsberg erhielt, hatte beim Songwriting wohl mächtig Rückenwind in den Segeln. Fast die komplette Scheibe kommt im Up-Tempo-Bereich daher, macht keine Gefangenen, sondern prescht in hoher Geschwindigkeit über die sieben Weltmeere, plündert und räubert dabei wo sie nur kann. Die Doublebass-Drums ballern im Sekundentakt lautstark ihre Kanonen in Richtung königliche Flotten ab. Die rasiermesserscharfen Gitarren zerfetzen die Segel eines jeden Gegenübers im Nu und hinterlassen dabei nur reinstes Chaos und Verwüstung. So und nicht anders muss sich Pirate Metal in meinen Ohren anhören! Lediglich beim Intro, dem kurzen Zwischenspiel '1487' oder bei 'Hanged, Drawn, And Quartered' wird etwas Wind aus den Segeln genommen. Für Unentschlossene oder all diejenigen, die schon immer mal wissen wollten, wie sich das süße Leben als Freibeuter der sieben Weltmeere anfühlt, seien die Tracks'Eagle Warriors' und 'Bloody Inquisition' zu empfehlen.
Fakt ist jedenfalls, dass ich seit besagtem "Black Hand Inn"-Album keinen solchen Gefallen mehr an einer RUNNING WILD Veröffentlichung mehr fand. Mit Sänger Erik, der bereits den bei weitem nicht so starken Vorgänger "War Of The Roses" gekonnt eingeträllert hat, besitzt er den am besten zum Gesamtsound passenden Matrosen am Mikro. Netter Nebeneffekt, wen wundert's, Erik (der Wikinger?) hat zudem noch frappierende stimmliche Ähnlichkeiten mit Oberpirat Rock'n Rolf. Hinzu kommt noch eine wirklich tolle und stimmige Fantasy-Cover-Zeichnung, die diese starke Scheibe perfekt ergänzt.
Ahoi ihr Korsaren dieser Meere, begebt euch also schnellstens auf die Suche nach diesem wertvollen Schatz, bevor euch der Klabautermann holt. Allen Landratten ist von "Down In The Dark" abzuraten und ans Herz zu legen, schnellstens die Flucht zu ergreifen, bevor einem noch Käpt'n Ced die Daumenschrauben anlegt.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Mahoni Ledl