BLAZON STONE - No Sign Of Glory
Mehr über Blazon Stone
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 3.00
- Label:
- Stormspell Records
- Release:
- 01.11.2015
- Declaration Of War
- Fire The Canons
- A Traitor Amongst Us
- No Return From Hell
- Bloody Gold
- Fight Or Be Dead
- Beasts Of War
- Stranded And Exiled
- No Sign Of Glory
Ideenpiraterie statt Heldenverehrung.
RUNNING WILD war mal eine der coolsten, eigenwilligsten und sicher für den melodischen Metal auch prägendsten Bands überhaupt. Seit einiger Zeit finden Puristen nun einiges an Kritikpunkten an der ehemaligen Fregatte und beschweren sich über blutleere Alben, programmiertes Schlagzeug, Selbstkopie und Ausverkauf. Was liegt da also näher, als eine Band zu gründen, sie BLAZON STONE zu nennen und dem RUNNING WILD-Sound zu huldigen?Nunja, nichts, wenn da nicht ein paar Probleme wären. Diese lassen sich eigentlich darauf herunterbrechen, dass dieses Projekt RUNNING WILD zu ähnlich ist und zwar in genau den falschen Belangen. Wo das Original seit Jahren das Baby von Bandkopf Rock'n'Rolf mit wechselnden Musikern ist, besteht BLAZON STONE eigentlich nur aus Cederick Forsberg, der alleine in diesem Monat noch drei weitere Alben veröffentlicht und ähnlich wie das Songwriting beim Original an mangelndem Input von weiteren Musikern krankt, ist das auch hier so.
Dann kommt das Schlagzeug als Problemfaktor hinzu: Ob programmiert oder nicht, auf den letzten RW-Platten klingen die Trommeln verdammt steril und einfallslos. Was macht nun also unser mutiger Seeman Ced? Nunja, er nimmt Drums auf, die - wenn überhaupt - noch steriler und programmierter klingen. Bleiben also noch die Songs, die sich klar im Fahrwasser späterer RUNNING WILD bewegen, was eben auch problematisch ist. Denn wo der Bandname und das erste Album "Return To Port Royal" eben eine Rückkehr zum Sound der frühen Neunziger versprechen, klingt das Material auf "No Sign Of Glory" genau nach den RW-Selbstkopien "Victory" oder "The Brotherhood", eben ein recht seelenloses Spielen der ewig gleichen folkigen Leads über einem graden Takt.
Das ist kompetent gemacht, aber als Kopie der Selbstkopie einfach ziemlich überflüssig. Fans der alten RUNNING WILD, die Alben wie "Death Or Glory" oder "Pile Of Skulls" nachtrauern, werden mit diesem Album jedenfalls auch nicht besser bedient, als mit "Resilient", wo es wenigstens noch ein paar kreative Ausflüge in rockigere Gefilde ab. "No Sign Of Glory" ist eine kreative Bankrotterklärung und dank Herangehensweise und Inhalt den aktuellen Alben von RUNNING WILD näher als den angeblich verehrten Zeiten. Dann kann ich aber auch einfach zum Original greifen und brauche ein Album wie "No Sign Of Glory" einfach nicht.
- Note:
- 3.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst