BLESSED DEATH - Hour Of Pain
Mehr über Blessed Death
- Genre:
- Thrash
- Release:
- 29.12.2006
- Fallen Walls
- You Are Nothing
- Shadow Of The Living
- Hour Of Pain
- Black Snow Sky
- Reserrection Earth
- Atomic Fear
- Global Confusion
- Terminal Rage
- Born Dead
- Out Of The Void
Es gibt Bandnamen, bei deren bloßer Erwähnung ich schon kribbelig werde. Einer davon lautet: BLESSED DEATH. Das kultige Quintett aus Morristown in New Jersey hat Ende der 80er zwei bahnbrechende Veröffentlichungen namens "Kill Or Be Killed" und "Destined For Extinction" auf den Markt geworfen, war sogar zusammen mit den belgischen CYCLONE auf unbeachteter Deutschland-Tour und brach dann leider gefrustet auseinander. Weder Megaforce Records noch Roadrunner waren damals in der Lage, die Klasse dieser herausragenden Kapelle zu erkennen und das grandiose Live-Paket entsprechend zu bewerben. Ergo, es bekam kaum jemand mit. Dumm gelaufen, vor allem, wenn man sich die Nummern des danach entstandenen "Terminal Rage" Demos zu Gemüte führt und feststellt, dass auch das nächste Album ein Killerteil geworden wäre.
Benutze ich eben noch den Konjunktiv, so kann ich jetzt in totaler Euphorie sagen, dass besagtes Album aus dem Jahr 1991 nun endlich der Öffentlichkeit preisgegeben wird. "Hour Of Pain" steht als vielversprechende Überschrift auf dem Cover und wenn man die elf Nummern hinter sich hat, weiß man auch, warum man diesen Titel gewählt hat. Für alle, die keinen Metal mögen, kann diese Granate an urwüchsiger musikalischer Gewalt gepaart mit einem kauzig klingenden Sänger nur eine absolute Pein darstellen. Für alle anderen – also für uns – ist es ein Festtagsschmaus aller erster Sahne.
Aufgenommen 1991,hört man hier die Originalbesetzung, in deren Zentrum Frontsirene Larry Portelli wütet, schreit, singt und tobt. Dieses Organ ist unvergleichlich. Unvergleichlich kraftvoll, unvergleichlich variabel und unvergleichlich originell. Während er in den schnelleren Passagen meist die mittleren Tonlagen zum hektischen Singen benutzt, schlägt er urplötzlich in spitze Kopfstimmen-Schreie um, bevor er danach in balsamierende Tiefen abtaucht. Herrlich nachhörbar im abwechslungsreichen 'Shadows Of The Living', welches neben ' Terminal Rage', 'Atomic Fear', 'Black Snow Sky' und 'Out Of The Void', bereits auf oben erwähntem Demo zu finden war.
Während diese Kompositionen eher den wütend-aggressiven Stil von BLESSED DEATH darstellen, kommen epische Genickbrecher, wie der fulminante Opener 'Fallen Walls', den ich mir gut als passenden Einstieg in ein Konzert der Band vorstellen kann, fast behutsam aus der Hüfte. Dieser Titel hat eine Steigerung, dass man sofort in einen Adrenalin-Rausch verfällt.
Der Stil der Band ist schwer zu beschreiben, da sie auch ohne den extremen Gesang selbst schon sehr extrem ist. Ich ziehe gern eine Mischung aus DIAMOND HEAD, TROUBLE und SLAYER zu Rate, aber das ist bitte mit extremer Vorsicht zu genießen. Ihr seht es selbst, auch hier komme ich um "extrem" nicht herum. Eine durch und durch extreme Band halt.
Die Gitarrenarbeit ist sehr variabel, knattert mal mit herrlich scharfen Riffs übers Zahnfleisch, wabert mal mit exquisiten Melodien daher. Im Hintergrund poltert eine brüderliche Rhythmus-Union alles in Grund und Boden.
Ich kann und will nicht mehr ins Detail gehen. Dieses Meisterwerk muss man selber hören!
Zu beziehen ist das gute Stück über die Bandsite oder bei helle.mueller@freenet.de
Anspieltipps: Hour Of Pain, Fallen Walls;Black Snow Sky; Shadow Of The Living;
- Redakteur:
- Holger Andrae