BLESSED HELLRIDE - Hellfire Club
Mehr über Blessed Hellride
- Genre:
- Hard Rock / Southern Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 19.08.2022
- Boozecrew
- Hellfire Club
- Red River Killer
- Call Of The Void
- King Of All Monsters
- Lunatic
- Riders Of The Apocalypse
- Fatal Attraction
- Invocation
- Rebels
- The Mountain
- Last Of A Dying Culture
Ein weiterer starker Trittstein auf dem gesegneten Weg in die Hölle.
Na wer hat denn da zuviel "Stranger Things" geschaut? Okay, wahrscheinlich berufen sich die Trierer BLESSED HELLRIDE hier nicht auf die erfolgreiche Netflix-Serie, sondern beziehen ihre Inspiration vom gleichnamigen Club, den Benjamin Franklin 1719 in London gründete, die kleine Popkultur-Referenz konnte ich mir dennoch nicht verkneifen. Für die selbsternannten "Biker-Metaller" ist "Hellfire Club" bereits der dritte Langspieler nach "Bastards & Outlaws" aus dem Jahr 2018 und dem zwei Jahre später veröffentlichten "Bourbon Street", der nun im kompletten Alleingang ohne Label den guten Ruf des Quintetts im deutschen Underground festigen soll.
Wohin die musikalische Reise dabei geht, sollte bei einer Band, die sich recht offensichtlich nach einem der bekanntesten BLACK LABEL SOCIETY-Langdreher benannt hat, schnell klar sein. Der Opener 'Boozecrew' atmet dann entsprechend auch reichlich von Whiskey durchtriefte Luft und zitiert Zakk Wylde und seine Crew an allen Ecken und Ende. Da die Nummer gleichzeitig aber von absolut starken Riffs und einer tollen Hookline getragen wird, macht der Fünfer schnell klar, dass wir es hier nicht mit einem lauen BLS-Abklatsch zu tun haben. Auch musikalisch distanziert man sich recht flott von Mr. Wylde, wenn der folgende Titeltrack etwa einen brutalen Groove auspackt und deutlich mehr ins PANTERA-Fahrwasser manövriert, oder wenn 'Call Of The Void' mit seiner Gitarrenarbeit an MACHINE HEADs "The Blackening" denken lässt.
Doch die Trierer können nicht nur voll auf die Zwölf hauen, auch balladeske Töne, wie im von Southern-Rock durchtränkten 'King Of All Monsters', funktionieren überraschend gut, auch wenn hier die stimmlichen Einschränkungen von Fronter Tiny Fuel recht offensichtlich durchscheinen. Der Mann fühlt sich einfach in schweren Stampfern deutlich wohler und entsprechend machen diese auch den Löwenanteil des Schwermetallmenüs auf "Hellfire Club" aus. Highlights sind dabei recht breit gestreut und erstrecken sich vom eingängigen 'Lunatic', über das fiese Up-Tempo-Monster 'Rebel' bis hin zum stampfenden 'The Mountain'. Klar, das recht ähnliche musikalische Rezept nutzt sich mit fortschreitender Spielzeit ein wenig ab, angesichts der vielen Höhepunkte ist das aber durch zu verschmerzen. Gleiches gilt nicht unbedingt für den Sound der Platte, der in meinen Ohren deutlich zu sehr am Limiter kratzt und daher oftmals gerade im Bereich der Becken verzerrt. Ob das nur an der uns zur Verfügung gestellten Promo-Version liegt, wird sich wohl erst am offiziellen Veröffentlichungstag zeigen. Sollte das Problem aber auch in der finalen Version vorliegen, empfände ich es als recht störend. (Anmerkung der Redaktion: Nachträglich wurde uns ein korrigierter Stream zur Verfügung gestellt, bei dem die Soundprobleme behoben wurden, weshalb auch ihr die Scheibe in voller auditiver Pracht erleben werdet.)
Trotzdem, unter dem Strich ist "Hellfire Club" ein weiterer starker Beitrag auf dem gesegneten Ritt in Richtung Hölle. Mir jedenfalls würden hierzulande nur wenige Bands einfallen, die dem Fünfer in Sachen groovigem Mix aus Southern Rock und Metal das Wasser reichen könnten, weshalb mir hier auch trotz der dezenten Soundprobleme und weniger Füller 8,5 Punkte mehr als angemessen erscheinen.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs