BLESSINGS - Blodsträngen
Mehr über Blessings
- Genre:
- Sludge / Noise / Hardcore
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Pelagic Records
- Release:
- 01.08.2025
- Raised On Graves
- Strings Of Red
- Clean
- No Good Things
- Allt Vi Kan Ge Är Upp
- Copper + Dirt
- Through Veils
Brachialität und Genialität!
Ich bin mir noch nicht ganz sicher, wie ich den neuen Output von BLESSINGS tatsächlich einschätzen soll, zumindest wenn es um die stilistischen Feinheiten von "Blodsträngen" geht. Eines kann und muss man aber eigentlich direkt schon zu Beginn sagen: Eine solche Intensität zwischen verstörenden, zerstörerischen und brachialen, dann aber zeitgleich auch heroischen Klängen bekommt man nur selten geboten, ganz gleich aus welcher Richtung sich die Band auch an ihr Material begibt. Und alleine dafür gibt es vorab nicht bloß eine Menge Applaus, sondern direkt schon mal die vorgezogene Empfehlung!
Bereits in der Vergangenheit haben sich die Schweden über die unterschiedlichen Grenzen der extremeren Musik gesetzt, die Sludge-Wurzeln mit einigen frostigen Industrial-Riffs kombiniert und dazu auch immer wieder dem Hardcore-Wumms den Zuschlag gegeben, das ist also heuer nicht neu. Und trotzdem geht BLESSINGS diesmal noch einen Schritt weiter, stellt die einzelnen Komponenten noch viel heftiger heraus, streckt die hypnotischen Fragmente bis zur völligen Explosion, wirft derweil den dezent klinischen Touch ab und brettert in einer Brachialität durch den Noise-Kosmos, dass einem von der ersten Sekunde an Angst und Bange werden kann. Doch die schiere Brutalität ist nicht der einzige Fixpunkt von "Blodsträngen"; hinzu kommen eindringliche Riffkaskaden im grandiosen 'Strings Of Red', ein zauberhaftes Beispiel für extreme Dynamik in 'Clean', punkige Eruptionen in 'No Good Things' und schließlich zwei heldenhafte Hymnen namens 'Allt Vi Kan Ge Är Upp' und 'Through Veils', in denen man sich auf eine Stufe mit den Machthabern von MASTODON stellt, ohne dabei bewusste Annäherungsversuche zu starten.
Folglich ist aber auch eines klar: "Blodsträngen" benötigt Zeit, mehr als man anfangs vielleicht vermuten mag, aber dennoch ausgiebig viel davon, um die vielen versteckten Details zu den brutalen, krachigen Gitarren aufzusaugen. Über den lohnenden Effekt muss man dann auch gar nicht diskutieren, weil die Platte in ihrer Sparte fast das Maximum herausschlägt und immer wieder Neues offenbart. BLESSINGS war bis hierhin schon eine echte Hausnummer, mit "Blodsträngen" haben die Skandinavier diese nun vergoldet!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes