BLOODHUNTER - Knowledge Was The Price
Mehr über Bloodhunter
- Genre:
- (Melodic) Death Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Maldito Records
- Release:
- 27.05.2022
- Sharpened Tongues Spitting Venom Inside
- Knowledge Was The Price
- A Twist Of Fate To Come
- Medea’s Guidance
- Never Let It Rest
- Find Your Inner Fire
- The Eye Of The Serpent
- Spreading Your Disease
- Nothing Beyond The Realms Of Death
- A Relentless Force
- The Forsaken Idol
- The Hunters
- Bodom After Midnight (CHILDREN OF BODOM-Cover)
Die Formkurve zeigt weiter nach oben, auch wenn es noch nicht ganz für die erste Todesstahl-Liga reicht.
Etwas mehr als zwei Jahre ist es nun her, dass auf meinem Schreibtisch die Neuauflage des selbstbetitelten BLOODHUNTER-Debüts landete. Für mich war es damals der erste Kontakt mit einer Band, deren Name mir sonst nur durch die Beteilgung von Frontfrau Diva Satanica bei NERVOSA ein Begriff war, und so wirklich konnte mich "Bloodhunter" nicht aus den Socken hauen. In der Folge sorgte ein Antesten des Zweitlings "The End Of Faith" durchaus für gesteigerte Begeisterung und entsprechend bin ich auch gespannt darauf, ob die Formkurve mit dem dritten Langeisen "Knowledge Was The Price", das über Maldito Records erscheint, weiterhin nach oben zeigt.
Die gute Nachricht direkt vorweg: Die im vorangegangenen Satz gestellt Frage lässt sich schon nach wenigen Minuten des Silberlings mit einem klaren und deutlichen "Ja" beantworten. Ganz besonders handwerklich hat sich die gesamte Band im Vergleich zum direkten Vorgänger noch einmal gesteigert. Gerade die Riffs und Leads von Dani Arcos und Guillermo Starless an den beiden Sechssaitern werden auf dem Drittwerk noch besser in Szene gesetzt und über die Stimmgewalt von Diva Satanica müssen wir nicht näher sprechen, denn die Spaniern, die als Rocío Vázquez geboren wurde, ist in Sachen Screams und Growls wohl eine der talentiertesten Sängerinnen, die es aktuell gibt.
Soweit so gut, doch jetzt kommt das große Aber: Noch immer kann sich der Fünfer in meinen Ohren nicht gänzlich vom Vorbild ARCH ENEMY lösen. Ein Beispiel gefällig? Hört euch etwa mal die Single 'A Twist Of Fate To Come' an, die angefangen bei der Songstrukur, über die Riffs und Growls bis hin zum Solo-Duell der beiden Gitarristen praktisch eins zu eins aus Michael Amotts Handbuch fürs Songwriting übernommen wurde und mich frappierend an die frühen ARCH ENEMY-Jahre mit Angela Gossow am Mikro erinnert. Ein ähnliches Déjà-vu stellt sich bei mir an vielen Stellen der Platte ein, was an sich natürlich keinesfalls ein großer Kritikpunkt sein muss, solange die Songs eben eingängig und überzeugend dargeboten werden. Bei der eben erwähnten Single ist das noch der Fall, im hinteren Drittel finden sich aber auch immer wieder einzelne Songs, die eher nach einer müden Kopie der schwedischen Vorbilder klingen.
Dabei können es die Fünf soviel besser, wie das wunderbare 'The Forsaken Idol' eindrucksvoll beweist. Angeführt von einem herrlich abstrusen Gitarren-Riff mischt der Song nämlich munter melodischen Todesstahl mit einem modernen Nu-Metal-Einschlag und wird von einem Gastbeitrag von Rosalía Sairem (THERION) abgerundet, die ab der Bridge ihren wunderbaren Klargesang beisteuert. Ebenso eindrucksvoll donnert 'Never Let It Rest' aus den Boxen, bei dem sich BLOODHUNTER passend zu Gastsänger Tim "Ripper" Owens in Heavy-Metal-Gefilde verirrt und einen absoluten Volltreffer raushaut. Gerade bei diesen beiden Songs liefert das Quintett dabei einen Sound ab, den man so eben noch nicht häufig gehört hat und spielt so eine eigene Note aus, die sich dann auch im Gedächtnis festbeißt.
Leider gelingt dieses Kunststück auf dem dritten Langspieler "Knowledge Was The Price" noch lange nicht über die volle Distanz, trotzdem bleibt eine deutliche Steigerung im Vergleich zum direkten Vorgänger und ein insgesamt starker Langspieler mit einigen wirklich hell strahlenden Glanzpunkten. Die 7,5 Punkte in der Endabrechnung sind dann auch ein Versprechen für die Zukunft, denn wenn sich BLOODHUNTER in diesem Tempo weiterentwickelt, könnte es schon mit dem nächsten Langspieler für die internationale Spitzenklasse reichen!
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs