BLOODY HELL - The Bloodening
Mehr über Bloody Hell
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Rockshots Records
- Release:
- 30.04.2021
- Hangover Rider
- Face In Hell
- The Undertaker
- In The Night We Burn
- Smoking
- What The Hell
- Burn Witch Burn
- Murders She Wrote
- Midnight Man
- Long Road To Hell
- Bite
- Kiesma (The Museum Of Modern Art)
Meinen die das ernst?
Die finnische Metalband BLOODY HELL wurde um die Jahrtausendwende von vier zornigen, jungen Männern gegründet, nach zwei EPs und einem Album aufgelöst und startet nun mit vier mürrischen, alten Männern - so die augenzwinkernde Selbstbeschreibung der Gruppe - und dem zweiten Album "The Bloodening" (und nicht etwa "The Bleeding") neu durch. Für die Musikpresse hat das Quartett einen Waschzettel mit von Kalauern durchzogenen Informationen über die Lieder des Albums mitgeliefert. Und wenn man den Sänger gelegentlich grölen und die Stimme schräg dehnen hört, meint man, der Humor der Band nimmt kein Ende mehr. Musikalisch wird jedoch überwiegend je nach Lied ordentlicher bis sehr guter Old-School-Metal geboten. Über Heavy Metal macht man schließlich keine Witze!
"The Bloodening" bietet rifflastige Headbangnummern wie 'Hangover Rider' und 'What The Hell', wuchtige Stampfer wie 'Face In Hell' und die Halbballade 'Smoking'. Die Band hat jede Menge griffige Melodien, fette Riffs und eine kraftvolle Rhythmusarbeit mitgebracht, und die beiden Gitarren solieren regelmäßig im Wechsel oder synchron. Dabei sind BLOODY HELL einige echte Knaller gelungen, etwa 'In The Night We Burn', das sich mit einem markanten, im Doppel gespielten Gitarren-Lick in die Gehörgänge frisst, bevor im Leadbreak auch der gut hörbare Bass mitmischt. Des weiteren ist 'Burn Witch Burn' zu nennen, das mit einem unwiderstehlichen MAIDEN-artigen Riff aufmacht und von Doppel-Leadgitarren gekrönt wird. Schließlich darf 'Bite', sozusagen der MOTÖRHEAD-Moment von BLOODY HELL, nicht vergessen werden. Auf der anderen Seite gibt es das tranige 'Murders She Wrote', das nicht von der Stelle kommt und neben der gewöhnungsbedürftigen Frontstimme auch noch schräge Chöre aufbietet. Einen echten Rohrkrepierer gibt es am Ende. 'Kiesma' fängt langsam und durchaus interessant an, man hört das gute Spiel der Bassgitarre und den Sprechgesang der sonoren Bass-Stimme des Gastsängers, der ein wenig an Orson Welles' Beiträge für MANOWAR erinnert, aber dann passiert sieben lange Minuten nicht mehr viel.
Nun also zum Sänger. Er agiert recht abwechslungsreich. Manchmal raunzt er mit bärbeißiger Stimme, als wäre er ein entfernter Verwandter von Billy Gibbons (ZZ TOP), was besonders zu den härteren Stücken gut passt. Manchmal geht die Stimme in höhere Tonlagen, das gelingt stellenweise auch ganz gut, aber in anderen Momenten klingt es dermaßen aufgedreht, dass man sich fragt: Kann er es nicht besser oder bekommt man hier Blödelmetal zu hören? Besonders 'The Undertaker' wird auf diese Weise "veredelt".
Insgesamt ist "The Bloodening" ein ordentliches Album, mit einigen sehr starken und einigen eher anstrengenden Momenten. Insofern sind die sieben Punkte, die es von mir gibt, als Durchschnittswertung zu verstehen. Humor ist, wenn man trotzdem rockt.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Stefan Kayser