BLU MAMUTH - Ka Ora!
Mehr über Blu Mamuth
- Genre:
- Experimental
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Octopus Rising
- Release:
- 21.02.2025
- Redo
- Golem
- Smetterling
- Hunter
- Piccolo
- Cromlech
- Orologi
- Metropolis
- Ultima
Reizvolle Atmosphäre, bizarre Experimentierfreude.
Anfangs fand ich das Konzept von BLU MAMUTH noch extrem aufregend: dezente Elektronik, Einflüsse aus der weltlichen Musik, eine weitgehend reduzierte Instrumentierung und dazu diese eindringliche, manchmal arg raue Stimme von Frontdame V. - man ist jedenfalls schneller gefangen, als man dies anfangs vermutet hätte. Im weiteren Verlauf erweitern die Italiener ihr Portfolio zunehmend. So klingt es gelegentlich recht melancholisch und verträumt, an anderer Stelle wieder spannungsgeladen und gar futuristisch, zwischendrin tönen Harmonien aus dem nahen und fernen Osten und sorgen für die nötige Abwechslung.
Leider kann BLU MAMUTH diese Spannung aber nicht bis zum letzten Ton aufrechterhalten. Die Songs sind zwar allesamt überdurchschnittlich, doch trotz der zahlreichen externen Komponenten erkennt man irgendwann ein Strickmuster, das auch bizarr-verstörende Nummern wie 'Orologi' einschließt und eigentlich immer darauf ausgelegt ist, die nur marginal modifizierten Vocals in unterschiedlichem Rahmen auf die gleiche Art und Weise in Szene zu setzen. Dies gelingt zwar individuell immer wieder sehr gut, doch sobald auf "Ka Ora!" die Überraschungseffekte verschwinden und man bereits eine Ahnung entwickelt, wie es nun weitergehen wird, verlieren die Songs ein wenig von ihrem Reiz und lösen nicht mehr jenes Prickeln aus, das man noch in 'Golem' und ganz besonders in 'Smetterling' verspürt hat.
Nichtsdestoweniger ist "Ka Ora!" ein wirklich interessantes Experimental-Werk, außergewöhnlich in der Wahl der Zutaten und beeindruckend in der leidenschaftlichen Performance. Zwischen Drone und sanfter Elektronik hat das Duo auf jeden Fall ein Spannungsfeld gefunden, in dem es sich musikalisch verwirklichen kann. Nun gilt es nur noch, hier und dort etwas mehr Dynamik einzubringen, um die guten Eindrücke konsequent weiterzuentwickeln. Genau dann kann auf ein wirklich ordentliches Album sicherlich auch ein beeindruckendes folgen!
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes