BLUDVERA - Terrorform
Mehr über Bludvera
- Genre:
- Thrash
- ∅-Note:
- 8.50
- Reanimate
- Powerhouse
- Citizen Monopoly
- Terrorform
- Parasitic Death Sentence
- Voyage Beyond The System
- Conjure The Dead
Terror Thrash!
Einen ganz besonderen Thrashleckerbissen servieren uns vier junge Burschen aus Liverpool. BLUDVERA heißt ihre Band und "Terrorform" überschreibt ihre musikalische Ausrichtung sehr treffend. Die sehr cool aufgemacht EP bietet auf sieben Songs erstklassigen Thrash der alten Schule, der völlig authentisch klingt. Zeitgemäße Produktionen, getriggerte Dashtrommeln oder tiefer gelegte Saiteninstrumente hat das Quartett nicht nötig. Hier bekommt man altmodisch die Hucke versohlt. Herrlich.
Bereits die wirbelnden Läufe zu Beginn von 'Reanimate' lassen alle Ohren in Habacht-Stellung stehen. Man hört es sofort: Die wilden Buben beherrschen ihr Handwerk. Pfeilschnelles Riffing, das mit der Zielgenauigkeit einer hungrigen Eule im Nachtflug auf das Thrashzentrum des Hörers fliegt, ein sich beinahe überschlagender Sänger, der obendrein angenehm giftig keifen kann und eine Rhythmusbatterie, die einen sturen Esel zum Galopp bringen würde, sind die Zutaten, die diese knappe halbe Stunde Musik auszeichnen.
Dabei sticht neben der erstklassigen Gitarrenarbeit von Mike Eaton und John "Patto" Patterson vor allem der grandiose Gesang von Scott Clayton heraus. Der gute Mann erinnert bisweilen an den guten alten Schmier, der in den guten alten DESTRUCTION-Tagen mit seinen Kieksern zu den originellsten Shoutern der Thrashszene zählte, und passt damit wie der berühmte Deckel auf den ebenso berühmten Eimer. Denn: Die Musik von BLUDVERA hat mehr als nur ein paar Spurenelemente des 80er-Jahre-Teutonen-Thrash in seinen Adern. Ich für meinen Teil höre da immer wieder KREATOR-Zitate gepaart mit coolen Gangshouts, bei denen man automatisch den Mund öffnet und Lautgabe macht. Yeah!
Wer Teutonen-Metal mit dem Attribut "bieder" in Verbindung bringt, ist bei BLUDVERA auf dem völlig falschen Dampfer. Dafür fließt einfach zu viel Westküstenadrenalin in den Musikern. Allein 'Parasitic Death Sentence' hat so viel von HEATHEN wie kaum eine andere Band. Mehr Komplimente gehen gar nicht in ein Review hinein. Beim wieselflinken 'Citizen Monopoly' rattern die Drums von Schlagzeuger Baz wie Torpedos in die Ohrrinde und unterstützen so die Raketenangriffe der Saitenfront. Ein erstklassiges Gemetzel. Mit sozialkritischem Text. Fett.Wie auch der Rausschmeißer 'Conjure The Dead', dessen fiese Gitarrenmelodie an TESTAMENT erinnert. Mitsing-Garantie.
Besonders hervor heben möchte ich abschließend noch 'Voyage Beyond The System'. Handelt es sich hierbei doch um einen kurzen Longtrack, der alle Vorzüge von BLUDVERA in 214 Sekunden treffend zusammenfasst. Rasant, im Refrain sogar rasend, packt dich diese Nummer sofort beim Genick und während sich der Pre-Chorus im Kleinhirn verewigt, erobert dieses ultrabrutale Riffing dein Herz. Faust geballt und angeschnallt. Der Song allein rechtfertigt den Kauf von "Terrorform". Das gute Teil bekommt man bei metaljoe@gmx.de.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Holger Andrae