BLUE OCTOBER - Approaching Normal
Mehr über Blue October
- Genre:
- Rock/Pop
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Universal
- Release:
- 04.09.2009
- Weight Of The World
- Say It
- Dirt Room
- Been Down
- My Never
- Should Be Loved
- Kangaroo Cry
- Picking Up Pieces
- Jump Rope
- Blue Skies
- Blue Does
- Bonus: The End
<p class="MsoNormal">Stimmlich brilliant - musikalisch durchwachsen.</p>
Seit 1995 sind die Texaner von BLUE OCTOBER bereits im Geschäft und für ihr Vorgängeralbum "Foiled" gab es sogar Platin. Selbst die Schriftstellerin Stefanie Meyer, die die "Twilight-Saga" verfasste, wurde von den Jungs inspiriert. Sie schnappte sich Sänger Justin Furstenfeld und nahm ihn mit auf die Lesereise zum vierten Band "Breaking Dawn". Dort spielte er seine Songs als Akustikversionen, was recht guten Erfolg hatte. Doch irgendwann wird es Zeit für ein neues Album und der Erwartungsdruck war entsprechend groß. Um das hohe Niveau zu halten, produzierte die neue Platte Steve Lillywhite, der auch für U2 arbeitet. Herausgekommen ist ein sehr abwechslungsreiches und persönliches Album, das jedoch bei der musikalischen Umsetzung nicht richtig überzeugen kann - dazu später mehr. Der größte Pluspunkt dieser Band ist der unverwechselbare und geniale Gesang des Sängers. Egal welche Stimmung in einem Song steckt, er interpretiert sie perfekt. Schnelle und raue Parts wissen ebenso zu begeistern, wie ruhige und gefühlvolle Einlagen.
Im Verhältnis zum Gesamtcharakter des Werkes, geht es mit 'Weight Of The World' ziemlich düster und unmelodisch los, was allein schon im Inhalt des Stückes begründet ist. Neben gesprochenen Passagen schreit Justin seine Wut dem Hörer entgegen und verarbeitet damit frühere Erlebnisse. Bereits beim zweiten Track 'Say It' ist diese bedrohliche Stimmung verflogen für eine gute Popnummer mit eingängiger Melodie und gefälligem Gesang. Im Anschluss rockt 'Dirt Room' ordentlich los, was auf dem Album leider viel zu wenig vorkommt. Danach wird es erst einmal langweilig. Es folgen einige Popnummern fürs Radio und ruhige Stücke, die musikalisch in der Versenkung verschwinden würden, gäbe es da nicht den markanten Gesang und die tief greifenden Texte. 'Been Down' oder 'Kangaroo Cry' klingen nach dem typischen Sound aus Amerika und sind alles andere als kreativ oder gar interessant gestrickt, denn sie kommen und gehen gleich wieder aus dem Gedächtnis. Schade, denn die Texte haben es wirklich in sich und hätten definitiv ein besseres musikalisches Gewand verdient.
Sehr gut gelungen ist die Umsetzung allerdings bei 'Picking Up Pieces'. Auch das ruhige 'Blue Does' mit seinen Gitarren und Geigen bringt die Stimmung wesentlich besser herüber, als es 'My Never' schafft. Im Gegenpart dazu, kann 'Blue Skies' richtig gute Laune verströmen und zeigt die fröhliche und unbeschwerte Seite des Sängers. Zum Abschluss knüpft der Bonus-Track 'The End' noch einmal an den Opener an. Wie dieser verbreitet er eine düstere Stimmung und ist wesentlich interessanter als die popigen Nummern. Die Gitarrenklänge am Anfang sind im guten, alten Wave-Stil gehalten und mit seinem Gesang unterstreicht Justin die vorherrschende Bedrohlichkeit. Zum Ende sind Geigen zu hören, die in gewisser Weise einen versöhnlichen Abschluss mit der Platte bilden.
An der Qualität der Produktion gibt es nichts zu meckern, die ist hervorragend. Allerdings werden sich die Fans an diesem Album wohl weniger begeistern können, da der Großteil der Songs recht kommerziell gehalten ist und einfach zu wenig fesselnde Momente bereithält. An dieser Tatsache kann auch der Gesang nichts ändern. Wer ein gutes Rock-Pop-Album sucht, der wird daran viel Freude haben. Für wem aber die rockigen Töne wichtiger sind, muss selbst entscheiden, ob ihm die zwei, drei Nummern ausreichen.
Anspieltipps: Weight Of The World, Dirt Room, Picking Up Pieces, Blue Does
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Swen Reuter