BLUT AUS NORD - MoRT
Mehr über Blut Aus Nord
- Genre:
- Avantgarde Black Metal
- Label:
- Candlelight Records/Soulfood
- Release:
- 03.11.2006
- MoRT (Chapter 1)
- MoRT (Chapter 2)
- MoRT (Chapter 3)
- MoRT (Chapter 4)
- MoRT (Chapter 5)
- MoRT (Chapter 6)
- MoRT (Chapter 7)
- MoRT (Chapter 8)
DARKTHRONE, MAYHEM, GORGOROTH - wenn es darum geht, die ursprüngliche Gewalt des Black Metals der zweiten Generation zu beschreiben, fallen meist zwangsläufig immer wieder diese Namen, zumal es sich dabei auch um Vertreter der erfolgreichen nordischen Szene handelt. Während all diese Bands sich in gewisser Weise schon recht stark weiterentwickelt haben, denkt man in Frankreich, dem Heimatland von BLUT AUS NORD, anscheinend noch ein wenig rückständiger - zumindest was die Art und Weise der Produktion angeht. Die Band veröffentlicht mit ihrem aktuellen Album "MoRT" nämlich eines der rohesten Szene-Alben seit ewiger Zeit, behält sich aber dennoch die Freiheit, inmitten des rauen Soundgewands mit vielen verqueren Stilmitteln zu experimentieren.
Unter anderem hört man in den acht Kapiteln dieser Platte einen starken Drang zum Psychedelischen heraus, symbolisiert durch völlig abgefahrene Lead-Gitarren und absolut handelsunübliche Rhythmen, die den Hörer mehr als nur ein einziges Mal aus der Fassung bringen. Dies wird sogar mit laufender Spielzeit immer konsequenter verstärkt und treibt einen spätestens im nervenzerreißenden letzten Kapitel zum Wahnsinn. Für schwache Nerven ist dieses Album jedenfalls schon mal gar nichts.
Andererseits werden sich wohl auch nur die wenigsten Black-Metal-Anhänger so richtig mit den entrückten Rhythmusvariationen sowie dem fürchterlichen Gegurgel anfreunden können. "MoRT" ist im Grunde genommen nur anstrengend und geht einem nach einer Weile wegen des völlig übersteuerten, absichtlich total mies verzerrten Klangs gehörig auf den Geist. Das ist weder Kunst noch Besinnung auf die alten Tugenden des Black Metals, sondern schlichtweg vertontes Chaos, durch das man irgendwie auch erst gar nicht durchblicken möchte. Fans der ersten Stunde werden mir diesbezüglich zwar möglicherweise widersprechen, aber sobald das eigene Nervenkostüm mit derart hypnotischen Arrangements, wie sie vor allem im letzten Kapitel auftreten, belastet wird, hört für mich der Spaß auf. Extrem mag die Musik von BLUT AUS NORD ja sein, aber wie man das einordnen soll, ist dann doch jedem selber überlassen. Ich favorisiere "extrem nervtötend".
Anspieltipp: eine fröhliche Melodic-Metal-CD, die einem die unterschwellige, hier entstandene Aggression wieder nimmt.
- Redakteur:
- Björn Backes