BODY COUNT - Carnivore
Auch im Soundcheck: Soundcheck 03/2020
Mehr über Body Count
- Genre:
- Crossover Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Century Media
- Release:
- 06.03.2020
- Carnivore
- Point The Finger
- Bum-Rush
- Ace Of Spades
- Another Level
- Colors
- No Remorse
- When I'm Gone
- Thee Critical Breakdown
- The Hate Is Real
- 6 In Tha Morning 2020
Original bleibt Original.
Cool, mit einem neuen BODY COUNT-Album hätte ich so relativ kurz nach dem starken "Bloodlust" (2017) nicht gerechnet, aber offenbar hat Tracy Laurent Marrow, aka lCE-T, gerade richtig Bock. Denn "Carnivore" macht in Prinzip da weiter, wo "Bloodlust" aufgehört hat: Fett groovender Metal, dicke Riffs und die markanten, gesellschaftskritischen Vocals von ICE-T lassen wieder keine Fragen offen, wer im Crossover-Metal dieses Jahr das Sagen haben wird (es sei denn, von RAGE AGAINST THE MACHINE kommt im Zuge der Reunion auch noch ein Album, dann könnte es knapp werden).
"Carnivore" bietet keine großen Kunststücke, keine abstrakten Arrangements, nein, die Songs sind direkt, um nicht zu sagen simpel, doch dafür knallen Songs wie 'Bum-Rush' (Hit!), 'When I'm Gone' mit einer prominenten Rolle von Amy Lee (EVANESCENCE), 'Thee Critical Breakdown' oder 'The Hate Is Real' (inklusive SLAYER-Gedächtnis-Gitarren) umso mehr. Mein Highlight aber ist 'Colours', im Prinzip ein Selbstcover, denn ICE-T hat den Track bereits 1988, natürlich ohne verzerrte Gitarren, veröffentlicht.
Auf Albumlänge gibt es aber auch ein paar Songs, die, zumindest in meinen Ohren, nicht so richtig funktionieren. Dazu gehören neben dem etwas unspektakulärem Opener und zugleich Titeltrack in gewisser Weise auch 'Another Level', der Refrain ist mir einfach zu penetrant, sowie 'No Remorse': Nicht nur ist die Hasstirade sehr platt, auch rollen die Raps nicht so rund. Das MOTÖRHEAD-Cover von 'Ace Of Spades' ist zwar gut gemacht, doch mir hätte es beispielsweise als Bonustrack gereicht.
Da lässt sich aber locker drüber hinweg hören, denn was ICE-T (immerhin mit Anfang 60!) und seine Truppe auf "Carnivore" auffahren, ist ein Album, das definitiv zu unterhalten weiß und sollte nicht nur Fans gefallen, sondern allen, die Bock auf ein echtes Original haben.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Jakob Ehmke