BON JOVI - Burning Bridges
Mehr über Bon Jovi
- Genre:
- Rock/Pop
- ∅-Note:
- 4.00
- Label:
- Island
- Release:
- 21.08.2015
- A Teardrop To The Sea
- We Don't Run
- Saturday Night Gave Me Sunday Morning
- We All Fall Down
- Blind Love
- Who Would You Die For
- Fingerprints
- Life Is Beautiful
- I'm Your Man
- Burning Bridges
Armutszeugnis der Rock-Giganten
BON JOVI veröffentlicht ein neues Album, da wusste man als alteingesessener Fan der Amerikaner in den letzten Jahren nie so genau, ob das ein Grund zur Freude ist oder nicht. Es war einfach zu häufig unklar, wo man bei den Mannen aus New Jersey dran ist. Mal lieferten Jon Bon Jovi und seine Mitstreiter durchaus unterhaltsame Kost wie etwa "Have A Nice Day" oder "The Circle", dann gab es auch eher schwächere Releases wie den Country-Ausflug "Lost Highway" zu vermelden. Natürlich kann man von den Amerikanern keine Großtaten à la "Slippery When Wet" oder "New Jersey" mehr erwarten, aber ich hätte es nie für möglich gehalten, dass diese Band mal ein so belangloses Album wie den letzten Longplayer "What About Now" veröffentlichen würde. Jetzt meldet sich die Truppe mit dem Fan-Album "Burning Bridges" zurück, das auch gleichzeitig das erste nach dem Ausstieg von Gründungsmitglied und Co-Songwriter Richie Sambora ist.
Warum der Release als "Fan-Album" vermarktet wurde, zeigt sich schnell beim Blick auf die Tracklist, denn das Material besteht zu großen Teilen aus Outtakes der bisherigen Karriere der Band. Das muss erst einmal kein schlechtes Omen sein, wie die Deluxe-Edition von "New Jersey" aus dem Jahr 2014 bewiesen hat, immerhin wurden dort einige echte Songperlen aus den damaligen Sessions zu Tage gefördert. Das gleiche Glück beschert "Burning Bridges" allerdings leider nicht.
Dabei startet das Album vielversprechend mit dem Opener 'A Teardrop To The Sea'. Der Song ist extrem untypisch für die Amerikaner, überzeugt aber trotzdem mit seiner gedrückten und düsteren Stimmung. Es folgen mit den gefälligen Singles 'We Don't Run' und 'Saturday Night Gave Me Sunday Morning' zwei typische BON JOVI-Radiorocker der Ära seit 2000. Gut, die beiden Songs sind nicht weltbewegend, trotzdem eignen sie sich hervorragend als Beschallung für die nächste Autofahrt. Ab dann geht es aber rapide bergab mit dem Songwriting. Kann die Ballade 'We All Fall Down' noch wenigstens halbwegs überzeugen, so gibt es in der Folge nur noch bessere Schlaflieder zu bestaunen. Egal ob 'Blind Love', 'Fingerprints' oder 'Life Is Beautiful' – hier fehlen einfach die charakteristischen Gitarren-Riffs und jegliche Dynamik. Einzig 'I'm You Man' lässt in der hinteren Hälfte der Platte noch einmal so etwas wie Spaß aufkommen, bevor der Country-Rausschmeißer 'Burning Bridges' das bereits sinkende Niveau-Schiff endgültig versenkt. Insgesamt wird man über die gesamte Spielzeit hinweg das Gefühl nicht los, dass es sich bei der Platte mehr um ein Marketing-Instrument handelt und nicht um einen wirklich ernstzunehmenden Release. Die Jungs hatten Tourdates in Asien anstehen und da musste eben etwas veröffentlicht werden, auch wenn es nur für eine B-Seiten-Sammlung gereicht hat.
Versteht mich hier bitte nicht falsch, ich liebe die Frühphase der Jungs aus New Jersey und ich will die Band auch gar nicht angreifen, dafür respektiere ich das Lebenswerk der Amerikaner zu sehr. Aber dieses Album ist einfach meilenweit von der Qualität entfernt, die man ansonsten von BON JOVI gewohnt ist. Vielleicht hätten die Outtakes, die für das Album genutzt wurden, doch besser nie das Tageslicht gesehen. Am Ende retten die beiden gefälligen Singles dem Album noch vier Punkte, wenn es aber so weitergeht, dann sehe ich für den nächsten vollwertigen Studio-Release doch eher schwarz.
- Note:
- 4.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs